Projekt „Stadtgast“ fördert künstlerischen Austausch zwischen Partnerstädten Eisenach und Marburg

Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit – jährlich im Wechsel entweder in Eisenach oder in der Partnerstadt Marburg – richtet dieses Jahr die Wartburgstadt aus. Ein besonderes Jubiläum in 2015: gefeiert werden 25 Jahre Deutsche Einheit. Grund genug, dieses Ereignis mit einem neuen Projekt zu begleiten. Darüber informierte jetzt Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Stadtgastprojekt heißt der künstlerische Austausch zwischen Eisenach und der Partnerstadt Marburg. „Wir leben diese Partnerschaft, sind uns in Freundschaft verbunden und wollen das auch künstlerisch ausdrücken und erleben“, so Katja Wolf. Unterstützt wird sie dabei von Egon Vaupel, Oberbürgermeister in Marburg.

Geplant ist, dass eine Eisenacher Künstlerin rund zwei Wochen in Marburg arbeiten wird. Im Gegenzug wird ein Marburger Künstler zwei Wochen lang in Eisenach kreativ sein. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Dabei geht es um freies künstlerisches Arbeiten, ohne das im Vorfeld vorgegeben wird, was entstehen soll. Beide Künstler sollen sich mit der jeweiligen Stadt vertraut machen und sich damit künstlerisch auseinandersetzen.

Am Projekt beteiligt ist auch der Eisenacher Kunstverein. Dessen Mitglieder schlugen Julia Kneise vor, die als Eisenacherin nach Marburg fahren wird. Julia Kneise wurde 1985 in Eisenach geboren und studierte Malerei an der Kunsthochschule Kassel. Den Eisenachern ist sie vor allem mit ihrem thematischen Projekt zum Elisabethjahr in Erinnerung. „Elisabeth – Leben wider die Norm, eine Bilderreise“ lautete der Titel einer Fotoausstellung. Sie verknüpfte im Elisabethjahr 2007 die Fotografie und Malerei.

Aus Marburg wird der freie Künstler Richard Stumm in Eisenach erwartet. Geboren 1949 in Worms, lebt und arbeitet Stumm in Marburg. Nach seinem abgeschlossenem Volkswirtschaftsstudium studierte er am Institut für Graphik und Malerei der Philipps-Universität in Marburg. Zahlreiche Aussstellungen – zuletzt zum Thema Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer in der Lutherischen Pfarrkirche Marburg – hat Stumm mit seinen Werken bereits gestaltet. „Ich bin jetzt für zwei Tage in Eisenach, um mir ein erstes Bild von der Stadt zu machen“, so der Künstler, der gerne themenbezogen arbeitet. Sich mit Eisenach zu beschäftigen bedeutet für ihn, die Atmosphäre der Stadt zu erfassen, möglicherweise die Architektur einzubeziehen oder Menschen in seinen Werken abzubilden. „Es geht darum, den Charakter der Stadt einzufangen und als Künstler die Stadt mit einem fremden Blick wahrzunehmen“, sagt Richard Stumm. Damit die Eisenacher Bürgerinnen und Bürger an seinem kreativen Schaffensprozess teilhaben können, sollen die Skizzen, die er während seines Aufenthaltes in Eisenach anfertigen wird, im Schaufenster des „Mädler-Hauses“ am Markt („Haus Zinn“ neben dem Stadtschloss) ausgestellt werden. Richard Stumm freut sich auf seine Zeit in Eisenach: „Ich mache das mit Vergnügen und freue mich auf die Herausforderung.“

„Beide Künstler werden auf ihre ganz eigene Art und Weise das Stadtgastprojekt mit Leben erfüllen. Ich bin gespannt auf die fertigen Arbeiten, die eine Bereicherung unserer Feierlichkeiten sein werden“, so Katja Wolf. Von der Qualität der Kunstwerke können sich die Eisenacherinnen und Eisenacher selbst überzeugen. Die Werke werden anlässlich der Feierlichkeiten rund um den 3. Oktober in einer Ausstellung im Marstall des Stadtschlosses gezeigt.

Ein herzliches Dankeschön der Oberbürgermeisterin geht an die Wartburg-Sparkasse. Die Sparkasse finanziert das Kunstprojekt.

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