Projekt „Zentral-Genial“: Erfolge auf Innenstadtbrachen beleuchtet

An diesem Montag (26. Juli) trafen sich die Beteiligten der Eisenacher Innenstadtinitiative „Zentral-Genial: Neues Wohnen in der Altstadt“ mit rund 20 interessierten Bürger*innen auf dem Johannisplatz zu einem Spaziergang durch die Innenstadt.

Die Zusammenkunft nahm Kulturdezernent Ingo Wachtmeister zum Anlass, sich bei den Sponsoren zu bedanken, die das Projekt unterstützt haben:

Wir als Stadt sind sehr froh, dass wir Bürger und Bürgerinnen haben, die sich mit hohem Engagement einsetzen.

Lücken im Stadtbild seien immer im Zusammenspiel von Ökonomie und Denkmalschutz zu entwickeln.

Umso wichtiger ist es, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, welch hohe Qualität Stadtentwicklung hat, betonte Wachtmeister.

Drei Baustellen im Fokus
Drei Baustellen nahm der Spaziergang dabei in den Fokus. Eine der Baustellen befindet sich in der Schmelzerstraße 22, wo nach einem Abriss ein neues Wohnhaus errichtet wird. Die Eigentümer und Bauherren waren durch eine Ausstellung des Projekts „Zentral-Genial“ auf das Wohnen in der Altstadt aufmerksam geworden. Sie meldeten sich bei der KEM GmbH, welche sie an den Architekten Michael Salzmann vermittelte. Im November 2020 begannen die Abrissarbeiten des vormaligen Gebäudes, im August 2021 ist der Bau des neuen Wohnhauses geplant. Voraussichtlich im Mai 2022 soll der Bau abgeschlossen sein. Es entsteht hier eine Wohnfläche von 140 Quadratmetern.

Frauenplan 31
Die nächste Station war das Haus am Frauenplan 31. An dem historischen Wohngebäude erfolgt derzeit die Sanierung. Demnächst wird die Fassade erneuert. Der über Jahrzehnte andauernde Leerstand hat großen Schaden am Haupt- und Nebengebäude hinterlassen. Die jetzige Eigentümerin übernahm das Haus Ende 2018. Als erste Baumaßnahme wurde 2019 das Nebengebäude abgerissen, eine zweite Sicherungsmaßnahme wurde im September desselben Jahres begonnen. Während dieser Sicherungsmaßnahme wurden die Fundamente der Seitenwand (West-, Ost- und Straßenseite) aufgebaut sowie tragendes Balkenwerk erneuert und ausgetauscht. Im weiteren Bauverlauf ab 2020/21 wurden zahlreiche Wand- und Deckenbalken aufgrund starker Beschädigung erneuert und ausgetauscht. Die Wände wurden teilweise vollständig neu aufgebaut und teilweise als Ständerwände gerade gezogen. Das gesamte Haus wurde mit neuem Holzfußboden ausgestattet. Ebenso wurden Holzfenster bestellt und die Erneuerung der Fassade ist noch für dieses beziehungsweise Anfang nächsten Jahres geplant. Aktuell befinden sich Monteure zum Einziehen von Stromleitungen sowie zur Verlegung von Wasser- und Gasleitungen im Haus. Rund 90 Quadratmeter sollen hier als Wohnfläche dienen.

Wartburgallee 78/78a
Schlusspunkt der Veranstaltung bildete das Gebäude aus den 1920er Jahren in der Wartburgallee 78/78a, wo der Eisenacher Architekt Ronny Plewka die komplexen Sicherungs- und Modernisierungsmaßnahmen erklärte. Baubeginn war im Februar 2020, im Frühjahr 2022 sollen die Baumaßnahmen voraussichtlich abgeschlossen sein. Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf rund 4 Millionen Euro. Insgesamt entstehen über 1.300 Quadratmeter Wohn- und Gewerbeflächen, davon 15 Wohnungen sowie eine Arztpraxis und eine Eltern-Kind-Tagesstätte des evangelischen Johannesstifts, das bereits mehrere Einrichtungen in Eisenach betreibt. Außerdem werden Balkone an viele Wohnungen und eine gemeinschaftliche Dachterrasse für alle Hausbewohner errichtet. Ein Aufzug sorgt für einen barrierefreien Zugang. Insgesamt stehen zudem elf Stellplätze zur Verfügung, von denen sechs mit E-Ladestationen ausgestattet werden.

Im Falle der Baustellen Frauenplan 31 und Wartburgallee 78 sind einige der Sicherungsmaßnahmen durch Städtebaufördermittel von Bund und Land aus dem Programm „Stadtumbau“ gefördert worden.

Zukunft für brachliegende Grundstücke und Gebäude
„Zentral-Genial“ ist ein Projekt der Stadt Eisenach, des Förderkreises zur Erhaltung Eisenachs e.V. und des Sanierungsbetreuers KEM GmbH. Seit 2018 erarbeiten die Beteiligten zusammen mit lokalen Eisenacher Architekturbüros Zukunftsszenarien für brachliegende Grundstücke und Gebäude, sodass diese entwickelt, bebaut oder saniert werden. In den Jahren 2019 und 2020 lud die Stadt Interessierte dazu ein, die Zukunftsszenarien mit den Architekt*innen vor Ort zu besprechen. Die Planungen und Entwürfe wurden an den Standorten auf großen Planen mehrere Wochen lang ausgestellt. Das Projekt „Zentral-Genial“ wird durch Städtebaufördermittel von Bund, Land und Stadt aus dem Programm „Lebendige Zentren“ finanziert. In den letzten Jahren hatten auch der Förderkreis sowie die Wartburg-Sparkasse Geld gegeben.