Rettungsschere statt Osternester

Ein PKW steht schon etwas abgenutzt auf dem Gelände der KVG in Wutha-Farnroda. In ihm ein bewusstloser junger Mann auf der Rückbank. In Kürze sind zwei Autos der Freiwilligen Feuerwehr mit ausreichend Personal vor Ort. Sie sperren ab, drängen die gekommenen Passanten hinter ein Flatterband und sichern das Fahrzeug von der Seite her, sodass es nicht wegrutschen kann. Mit Klebeband tapen sie die Fenster zu und nutzen anschließend einen Rettungsdorn, um sie in Gänze zu zertrümmern. Schere und Rettungsspreizer werden angesetzt und in in wenigen Augenblicken ist das Dach des PKW vom Rest abgetrennt.

Nachdem A-, B- und C-Säule entsprechend geschützt wurden, wird der Patient mithilfe eines sogenannten „Spineboards“ aus seinem blechernen Gefängnis befreit und mit einer angelegten Halskrause im notwendigen Sicherheitsabstand zum Auto weiterbehandelt. So geschehen am gestrigen Karsamstag.

Doch zum Glück handelte es sich bei diesem Vorfall um keinen realen Einsatz, sondern eine Schauvorführung der Freiwilligen Feuerwehr Wutha, die von Kameraden der Freiwilligen Wehr aus Mosbach unterstützt wurde. Erstere feierten nämlich ihr traditionelles Osterfeuer am gestrigen Sonnabend auf dem Geländer KVG und zeigten dabei statt Osternestern ihr technisches Können.

Das ist eine wichtige Sache, um zum Einen der Bevölkerung zu zeigen, was wir alles in unserer Freizeit machen, zum Anderen dient es natürlich auch unserer eigenen Nachwuchsgewinnung

erklärte der Organisator des Osterfeuers und Chef des Feuerwehrvereins, Matthias Neuendorf im Gespräch mit EisenachOnline.de. Er war sichtlich zufrieden mit dem Ansturm zum Fest. Hatte doch der Wetterdienst eigentlich keine so glücklichen Aussichten für den Samstagabend beschert:

Wir können uns durchaus freuen, dass so viele Leute den Weg zu uns gefunden haben. Immerhin haben wir einiges geboten. Neben der Schauvorführung bieten wir am Abend auch Tanz, geselliges Beisammensein und selbstverständlich unser traditionelles Osterfeuer auf dem Freigelände am Erbstrom.

 

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