Römische Priesterin kehrt nach Wilhelmsthal zurück

Bildquelle: STSG – Restauratorin Gydha Metzner von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten stellt gemeinsam mit Helmut Knobloch und Volker Weber (re.) vom Förderkreis Schlossanlage Wilhelmsthal e.V. den Nachguss der Vestalin auf
Schloss Wilhelmsthal bei Eisenach hat ein bedeutsames Kleinod zurückerhalten. Pünktlich zum Auftakt der Schlossfestspiele Wilhelmsthal kehrte die Figur einer römischen Vestalin als Gipsabguss in den Telemannsaal zurück. Das Original war im 20. Jahrhundert verlorengegangen. Ermöglicht hat das der Förderkreis Schlossanlage Wilhelmsthal e.V. mit einer Spende an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) in Höhe von 3.500 Euro.
Die Skulptur der Vestalin war um 1800 im Telemannsaal aufgestellt worden. Damals hatte Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach die Schlossanlage umgestalten lassen. Der ursprünglich barocke Saal erhielt dabei seine bis heute erhaltene klassizistische Ausstattung. Zentraler Blickpunkt war die Kaminnische mit der Vestalin, geschaffen von Bildhauer Friedrich Wilhelm Eugen Döll nach einer Kopie des römischen Originals von Jean-Antoine Houdon. Von Dölls Gips-Vestalin gibt es mehrere weitere Exemplare, darunter in Schloss Friedenstein Gotha, Schloss Heidecksburg Rudolstadt und auf der Insel Stein im Wörlitzer Park. Das Wilhelmsthaler Exemplar ging im 20. Jahrhundert verloren. Mit der Spende des Förderkreises konnte die STSG nun bei einer Dresdner Spezialfirma einen Gipsnachguss anfertigen lassen.