Rosenwunder im Kartausgarten

Wie könnten Teile des Kartausgartens attraktiv neu gestaltet werden? Dieser Frage gingen angehende Landschaftsarchitekten von der Fachhochschule Erfurt in einem Wettbewerb nach. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs werden jetzt öffentlich präsentiert: Bis Freitag, 29. Juli sind sie im Erdgeschoß des Verwaltungsgebäudes Markt 22 („Rautenkranz“) zu sehen, in unmittelbarer Nähe zum Eingang des Bürgerbüros.

Bereits mehrfach haben Studierende des Fachbereichs Landschaftsarchitektur an der FH Erfurt Vorschläge zur Neugestaltung öffentlicher Flächen in Eisenach gemacht. Es begann in den 90er Jahren mit der Kleingarten- und Spielplatzplanung. 2003 folgte ein Wettbewerb für die Gestaltung der Grünfläche zwischen der Wartburgallee und dem „Goldenen Löwen“.
Dieses Mal beschäftigten sich die Studierenden unter ihrem Professor Dipl. Ing. Frank Blecken mit der denkmalverträglichen Gestaltung von zwei Teilbereichen des Kartausgartens.
Der Bereich „Quellgarten“ bei dem Wasserbecken im westlichen Teil des Gartens sollte unter Verwendung des Motivs „Amor und Psyche“ neu gestaltet werden. Dieses Motiv prägt auch die historischen Tapeten des nahe gelegenen Gärtnerhauses.
Im ehemaligen Rebmann’schen Garten, von dem aus man die Wartburg sieht, lautete die thematische Vorgabe „Rosengarten“. Damit soll auf die Legende vom Rosenwunder Bezug genommen werde, die über die Heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, erzählt wird. Sie lebte einst auf der Wartburg, wo zu ihrem 800. Geburtstag im Jahre 2007 eine Landesausstellung in Eisenach gezeigt wird.

Der Ideenwettbewerb wurde vom Eisenacher Kulturkreis ausgelobt und von der Abteilung Grünflächen bei den Stadtwerken fachlich begleitet. Insgesamt eingereicht wurden sieben Wettbewerbsarbeiten mit 14 Garten-Entwürfen.
Eine Jury bewertete die Beiträge und kürte den Sieger. Zu dieser Jury gehörten Vertreter des Stadtrates, der Stadtwerke, der Abt. Stadtentwicklung, der Unteren Denkmalbehörde, des Kulturkreises, des Förderkreises zur Erhaltung Eisenachs und der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur.

Vier Entwürfe wählte die Jury schließlich aus: Stefanie Pöschl erhielt einen 1. Preis für die Gestaltung des Rosengartens unter dem Motto „Rosenwellen zwischen Arm und Reich“.
Beatrix Ortloff gewann zwei 2. Preise für ihre Entwürfe „Rosen – Sichten“ (Rosengarten) und „Moderne Historie“ (Quellgarten).
Ein weiterer 2. Preis geht an Maria Gehrmann für ihren Vorschlag zum Quellgarten unter dem Motto „Amor und Psyche – zwischen Leiden und Freude“

Die Studierenden erhielten bei einer Veranstaltung im Teezimmer des Gärtnerhauses ihre Preise und Teilnahmeurkunden überreicht.

Ziel ist es nun, im Kartausgarten als erste Stufe den Rosengarten zu gestalten – vor allem im Hinblick auf das Elisabeth-Jahr 2007, für das in Eisenach bereits umfangreiche Vorbereitungen laufen. Wenn 2007 die historischen Rosen blühen, können sich die Besucher mit Blick auf die Wartburg an deren Duft und Farbe erfreuen.
Damit das Projekt umgesetzt werden kann, werden Sponsoren gesucht. Auch die Zusammenarbeit mit Rosen-Institutionen wie dem Rosarium in Sangerhausen oder dem Rosen-Museum in Steinfurth ist vorgesehen. Der Fachbereich Landschaftsarchitektur an der FH Erfurt bietet ebenfalls Unterstützung bei der Umsetzung an.

Anzeige