Rückblick und Ausblick zum Denkmaltag

Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals gab es bekannte Gebäude des Genusses, die seit Jahren nicht mehr genutzt werden. Lange Schlangen an Besuchern bildeten sich so zum Beispiel am «Goldenen Stern» in der Katharinenstraße und an der Waldschänke. Neugierig waren die Besucher über den aktuellen Zustand und in diesem Zusammenhang über die Perspektiven des Anwesens.

Mit etwas Verspätung wurden die Türen zum «Stern» geöffnet. Vorgestellt wurde die lange Geschichte der Gaststätte und des Saales. Gar Sommergewinnsabende sollten hier gefeiert worden sein. An diesem Platz stand einst das landgräfliche Kloster «St. Katharinen», direkt an der Abzweigung zweier mittelalterlicher Fernstraßen. Seit 1802 ist der «Goldene Stern» ein Gasthof. Zahlreiche Besitzer und Pächter gab es bis heute. Der Jugendstilsaal stammt aus dem Jahr 1906. Zuletzt war er ein Möbellager. Einmal gab es einen windigen Investorkandidaten, er machte ein Benefizfußballspiel mit den Deutschen Fußballstars (Seeler, Völler) und Heinz-Florian Oertel – er wollte dort ein Kabarett aufmachen …
Nun wurde das Gebäude vom Eisenacher MAD erworben. In den kommenden Tagen soll ein Gerüst gestellt und Dacharbeiten ausgeführt werden. Gastronomie könnte wieder einziehen, aber wie das Konzept aussieht, sei noch unklar. In der jetzigen Situation werde nach langfristigen Lösungen gesucht, so der Eigentümer und hofft: «Hoffentlich gibt es bei den Sanierungsarbeiten keine großen Überraschungen.»

Wie in alten Zeiten, so ging es am Sonntag in der «Waldschänke» zu. Über 500 Leute machten sich auf den Weg zur einst so beliebten Gaststätte. 1860 ist sie als «Erfrischungsstelle» für Waldarbeiter entstanden.
Am Sonntag gab es bei den Besuchern viele Erinnerungen an schöne Stunden in der «Waldschänke», den Kuchen, Kaffee und die Bockwurst. Zu Überraschung der Gäste hat sich kaum etwas im Haus geändert. In der Veranda proben nun «The Spiters». «Wir werden versuchen die Gaststätte wieder zu öffnen,» war zu hören. Eine Bauvoranfrage soll bei der Stadt gestellt werden. Erste Maßnahmen wurden eingeleitet. Leider sind die Kosten für eine Wiederbelebung des Teiches für die Eigentümer zu hoch. Nun muss noch die Abwassersituation geklärt werden.

Beide Eigentümer wurden in ihren Bemühung zum Erhalt der Denkmale des Genusses in Eisenach von den Besuchern am Sonntag bestärkt.

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