Salam aleikum in Wenigenlupnitz

Wohl jeder Bürger in Wenigenlupnitz erinnert sich an jene Veranstaltung, welche im März diesen Jahres für Ärger, Sorgen und einen Platz des kleinen Örtchens in den Magazinen der Republik sorgte. Flucht ins Idyll titelte beispielsweise der Focus in einem Artikel, der sich ausschließlich mit dem Dorf am Hörselberg beschäftigte und die Befürchtungen der Anwohner aufgriff. Dabei war die Sorge der Menschen eines ganz einfachen Ursprungs. Denn seit Mai diesen Jahres ist in Wenigenlupnitz´ Schloss eine Unterkunft für Flüchtlinge eingerichtet und hatte bereits im Vorhinein für Befürchtungen bei den den Dorfbewohnern gesorgt.

Doch gut anderthalb Monate nachdem die ersten Flüchtlinge ihre Unterkunft im Schlossgut bezogen haben, hat sich die Lage in Wenigenlupnitz mehr als beruhigt. Auch die anfänglichen Befürchtungen vieler Anwohner haben sich inzwischen verflüchtigt. Das weiß auch Reinhard Krebs (CDU), der Landrat des Wartburgkreises, zu dem die Unterkunft gehört zu berichten:

Es hat sich hier eine unglaubliche Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Anwohnern und Bewohnern entwickelt, die einfach nur großartig ist.

So gibt es in dem einstigen Rittergut inzwischen Deutschunterricht, der von Ehrenamtlichen angeboten wird, die Freiwillige Feuerwehr des Ortes unterstützt wo sie kann und hat sogar schon einen Kickertisch gesponsert und auch die Kirche steht den Flüchtlingen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

Aber nicht nur selber werden Menschen aktiv, um den rund 100 Flüchtlingen aus Syrien, dem Iran und den Balkanstaaten zu helfen. So auch beim heutigen Sommer- und Willkommensfest, zu dem der Landkreis und die Unterkunft geladen hatten. Mit Spenden im Wert von jeweils 500 Euro unterstützten der Lions Club Eisenach und das Kaufhaus Schwager die Flüchtlinge und stellten Spielzeug, Sportgeräte und Fußballschuhe zur Verfügung.

Und so klangen ein herzliches „Willkommen“ oder auch ein „Salam aleikum“ bei diesem Fest durch das Schloss.

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