Salzunger Bündnis – Mitglieder geschlossen gegen die Nachteile der SuedLink-Trasse

Landkreise, Städte und Gemeinden des Salzunger Bündnisses sowie der Verein Thüringer gegen Südlink e.V. und weitere Verantwortliche aus Forst und Landwirtschaft trafen sich jüngst im Landratsamt Wartburgkreis in Bad Salzungen, um eine gemeinsame Strategie abzustimmen, wie man gegen die bei einem Bau des SuedLink drohenden Nachteile am effizientesten vorgeht.

Zunächst wurden die Teilnehmenden über den aktuellen Stand der Planungen informiert, wonach sich der Abschluss der Bundesfachplanung weiterhin verzögert und voraussichtlich erst im 4. Quartal 2020 zu erwarten ist. Am Ende der Bundesfachplanung steht die abschließende Entscheidung über den Verlauf des Vorzugstrassenkorridors.

Die Mitglieder des Salzunger Bündnisses versicherten und stärkten sich gegenseitig in ihrem Engagement gegen den Bau der Trasse. Dieses soll weiterhin darin bestehen, den politischen Druck aufrechtzuerhalten. Es sollen aber auch finanzielle Mittel bereitgestellt werden, um gegebenenfalls juristisch gegen die Planungen vorzugehen.

Gleichzeitig verschlossen die Mitglieder des Salzunger Bündnisses nicht die Augen vor der Möglichkeit, dass der Widerstand gegen die Bundesfachplanung nicht den gewünschten Erfolg haben könnte. Für diesen Fall müssen realistische Vorbereitungen getroffen werden, um nicht zweimal als Verlierer dazustehen.

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Auf lokaler Ebene, so die Ansicht der Teilnehmer, sei jetzt und bis zur Antragskonferenz des Planfeststellungsverfahrens der Zeitpunkt, um an den Vorhabenträger mit Vorschlägen für Maßnahmen heranzutreten, die vor Ort den geringsten Schaden, wenn nicht gar gewisse Vorteile erzeugen – falls die Trasse kommt. Denn aktuell sind die Detailplanungen der Vorhabenträger in vollem Gang.

Wenn die Nachteile durch den Bau der Trasse hingenommen werden müssen, waren sich die Mitglieder des Salzunger Bündnisses einig, dann sollen zum Ausgleich auch möglichst Vorteile durch gut geplante Ausgleichsmaßnahmen erzielt werden. Und diese sollen nicht etwa im Rahmen eines landesweiten Ausgleichspools sondern an Ort und Stelle umgesetzt werden. Diese Ansinnen will das Salzunger Bündnis gemeinsam mit den Akteuren und betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort verfolgen.

„Die Stärke des Salzunger Bündnisses besteht im gemeinsamen Vorgehen der Bündnispartner zwischen Meiningen, Bad Salzungen, Eisenach und Mühlhausen, um negative Entwicklungen für die Region zuallererst abzuwenden oder im Falle einer Entscheidung der Bundesnetzagentur zum Trassenbau durch Südwestthüringen verträglicher zu gestalten und mit Forderungen an den Bund zu versehen.“ sagte der Vorsitzende, Landrat Reinhard Krebs.

Heiko Ißleib, Vorstandsvorsitzender des Vereins Thüringer gegen SuedLink e.V., berichtete von der vom Verein mitfinanzierten Studie „Überdimensionierter Netzausbau behindert die Energiewende – Erforderliche Änderungen beim Netzentwicklungsplan“ von Prof. Dr. Lorenz Jarass und Rechtsanwalt Wolfgang Baumann. In der Studie wird u.a. festgestellt, dass der Netzentwicklungsplan die Netzausbaukosten derzeit unberücksichtigt lässt, woraus ein überhöhter Netzausbau resultiert. Die fehlende Berücksichtigung der Netzausbaukosten sei ein schwerer methodischer Fehler, der die gesamte Bedarfsanalyse des aktuellen Netzentwicklungsplans fragwürdig mache. Eine dezentrale Stromerzeugung wird wegen dieser Nichtberücksichtigung systematisch benachteiligt, wodurch die Energiewende behindert wird. Die Studie ist unter folgendem Link herunterladbar: http://www.jarass.com/Energie/A/ueberdimensionierter_Netzausbau_behindert_die_Energiewende/NEP_2030,_Buch,_v2.32,_Internet.pdf

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