Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten in der Predigerkirche kurz vor dem Abschluss

Am heutigen Dienstag, 12. Juli, besuchte Oberbürgermeisterin Katja Wolf die Eisenacher Predigerkirche. Die im Vorfeld des Elisabeth-Jubiläums 2021 begonnenen Sanierungsmaßnahmen in der Krypta stehen kurz vor ihrer Fertigstellung.

Die Baumaßnahmen zur Trockenlegung der Wände im Bereich der Unterkirche, mit der feuchtigkeitsbedingte Putzschäden beseitigt wurden, waren erfolgreich. Ziel der Unterhaltungsmaßnahme war es, neben der baulichen Instandsetzung für die wertvolle Sammlung mittelalterlicher Skulpturen bessere klimatische Bedingungen zu schaffen. Des Weiteren wurden Holzsockelleisten mit Abstandhaltern zur Wand für die Befestigung von Steckdosen eingebaut. Aufgrund der Feuchtebelastung im Mauerwerk waren fast alle Steckdosen nicht mehr funktionsfähig. Nun stehen die Bauarbeiten vor dem Abschluss, sodass die Dauerausstellung im Spätsommer wieder eingerichtet werden kann.

Die Skulpturen wurden während der Bauarbeiten zeitweilig im Depot gelagert und anteilig auch in einem weiteren Ausstellungsraum des Museums präsentiert. Die Baumaßnahmen wurden von den Gästen des Jubiläumsjahres 2021 zumeist als positives Signal wahrgenommen, merkten sie doch, dass die Stadt Eisenach in den Museumsstandort Predigerkirche investiert.

Mein Anliegen ist es, dass die Eisenacher Predigerkirche auch nach dem Jubiläumsjahr als Elisabeth-Ort wahrgenommen wird. Ob als Landgräfin oder als Heilige, Elisabeth von Thüringen strahlt weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf während der Besichtigung.

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Mit der Wiedereinrichtung der Dauerausstellung in der Krypta soll das Raumkonzept in der Predigerkirche neu überdacht werden. Erbaut als eine der ersten Elisabeth-Kirchen weltweit, soll auch das Elisabeth-Thema dauerhaft in der Predigerkirche präsent sein. Die künstlerische Interpretation der Themen Licht und Raum, Liebe und Miteinander in verschiedenen Formen der zeitgenössischen Kunst bilden hierbei den Schwerpunkt. Bereits in diesem Jahr konnten die Künstler Christian Manss und Manaf Halbouni gewonnen werden, deren beindruckende Werke (Bild und Skulptur) in der Sonderausstellung „Leuchten sollst Du. Kunst im Dialog“ gezeigt werden konnten.

Sanierungsmaßnahmen an der Ostfassade der Predigerkirche
Ebenfalls im Elisabeth-Jahr 2021 begannen erforderliche Sanierungsarbeiten im Bereich der Ostfassade, die aber noch im Sommer des vergangenen Jahres abgeschlossen werden konnten. Es wurden Reparaturarbeiten am Sockelmauerwerk vorgenommen. Die Fassade mit dem bekannten Flüsterbogen ist ein beliebtes Motiv für Touristen der Stadt. Auch hier erfolgten die Bauarbeiten, ohne großes Aufsehen zu erzeugen. Die beteiligten Baufirmen reagierten unkonventionell auf Erfordernisse bei Veranstaltungen im Außenbereich, so beispielsweise im Rahmen der Lichtkunst-Illumination des renommierten Künstlers Philipp Geist, die im Juli des vergangenen Jahres viele Besucher*innen faszinierte.

Die Kosten für die Arbeiten in der Krypta sowie an der Fassade belaufen sich auf insgesamt 75.000 Euro. Neben einer neuen Treppenanlage soll nun auch der Bereich der Nordfassade überarbeitet werden. Um das ebenfalls im Elisabeth-Jahr entstandene zeitgenössische Kunstwerk „Der Weg“ des Eisenacher Bildhauers Hardy Raub herum soll ein Platz entstehen, der zum Verweilen einlädt. In der Reihe „Kunst im Foyer – Sichtweisen. Elisabeth“ ist ab 21. Juli übrigens das nächste Kunstwerk in der Predigerkirche zu sehen. Die Fotografin Inka Lotz zeigt Arbeiten, die anlässlich des Tanzprojektes „Elisabeth-Ikone“ im Jahr 2007 entstanden sind und die sie nun künstlerisch bearbeitet hat. Eine gesonderte Pressemitteilung dazu folgt.

Die Predigerkirche
Zu Ehren der 1235 heiliggesprochenen Elisabeth ließ der Thüringer Landgraf Heinrich Raspe, Nachfolger Ludwigs IV. und Schwager der Elisabeth, eine Kirche erbauen, die den Dominikanern übergeben wurde. Die spätere sogenannte Predigerkirche wurde um 1240 der Heiligen Elisabeth und Johannes dem Täufer geweiht. Im Zuge der Reformation verließen die Dominikaner Eisenach und die Kirche wurde einer profanen Nutzung zugeführt, während im angrenzenden Kloster, heute Martin-Luther-Gymnasium, die Lateinschule ihr Domizil fand. Seit Gründung des Thüringer Museums Eisenach im Jahr 1899 wird die Predigerkirche museal genutzt. Die „Mittelalterliche Kunst in Thüringen“ entwickelte sich mehr und mehr zu einem Sammlungsschwerpunkt. Die Predigerkirche beherbergt heute eine der wertvollsten Sammlungen mittelalterlicher Skulpturen in Thüringen. Sakraler Ort, Sammlung und zeitgenössische Kunst mit Bezug zu Elisabeth verbinden sich auf eindrucksvolle Weise. Dieser Fokus verstärkte sich durch das Jubiläumsjahr 800 Jahre Vermählung der ungarischen Königstocher Elisabeth mit Ludwig IV. noch.

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