Schloss: Starke Schäden an den Fassaden

Für die Fassaden des Südflügels des Eisenacher Stadtschloss liegen der Stadtverwaltung jetzt die angeforderten Gutachten zu den Schäden an der Fachwerkkonstruktion und der Putzschicht und den Möglichkeiten zur statischen Sicherung vor. Festgestellt wurde, dass insbesondere der sogenannte Mittel-Risalit sehr stark in Mitleidenschaft gezogen ist. So weisen beispielsweise die Holzbalken des nur noch teilweise vorhandenen Fachwerks erhebliche Schäden durch Schwammbefall auf. Zusätzlich wurde an den Hölzern eine enorme Belastung mit Schadstoffen vorgefunden, die vermutlich auch durch frühere Sanierungsarbeiten verursacht wurden. Eine Wiederverwendung der Hölzer ist somit ausgeschlossen.

Nach Abwägung der umfangreichen Schäden wurde der ursprüngliche Sanierungsablauf geändert. Vorrang hat jetzt die Sanierung der Fassaden am Südflügel ringsum. Die Bauleistungen sind bereits ausgeschrieben, sodass im Frühjahr 2007 so zeitig wie möglich mit den Arbeiten begonnen werden kann. Dazu gehören neben der kompletten Sanierung der Außenwände des Mittel-Risalits vom 1. bis zum 3. Obergeschoss auch neue Fenster bzw. die Aufarbeitung einiger historischer Fenster am jetzt eingerüsteten Südflügel. Schwierig wird die Sanierung des oberen Giebels des Mittelteils an der Seite zum Schlosshof. Der Giebel hat sich bereits geneigt und benötigt eine zusätzliche Verankerung. Die Arbeiten dort sollen nach Möglichkeit von innen erfolgen, damit der mit Stuck verzierte Außenputz so weit möglich erhalten werden kann. Abschließend wird die Fassade des Südflügels wieder rundum neu verputzt und die Farbe voraussichtlich in Anlehnung an die Gestaltung der bereits fertig gestellten Seite am Markt aufgebracht.

Ziel ist, dass sich das Stadtschloss ab dem Sommer mit einer neuen Außenansicht zum Elisabeth-Jahr präsentieren kann. Die voraussichtlichen Kosten werden mit über 500000 Euro veranschlagt.

Weitgehend abgeschlossen sind die Sanierungsarbeiten im Keller unter dem Südflügel. Die Arbeiten im Erdgeschoss werden fortgesetzt – insbesondere die Arbeiten am Sandsteinsockel.
Die weiteren Arbeiten in den Innenräumen wurden verschoben und sollen danach in Angriff genommen werden.

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