Schüler erleben Vielfalt und Toleranz in der EJBW in Weimar

Kurz vor den Herbstferien fuhren 12 Schüler mit dem Kinder- und Jugendzentrum Nordlicht der Diako Kinder- und Jugendhilfe gGmbH zu einem dreitägigen Seminar zum Thema «Toleranz und Vielfalt in unserer Gesellschaft» in die europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte nach Weimar (EJBW).

Das Seminar hatte zum Ziel, dass die Schüler eigenständig erarbeiten, was für sie Toleranz heißt, wie dies zusammenhängt mit unserer vielfältigen Gesellschaft und wo man Vielfalt finden kann und wie sich diese gestaltet. Unter Anleitung von Sahib, einem Trainer für Demokratie der EJBW, arbeiteten die Jugendlichen drei Tage intensiv an diesem Thema.

In spielerischer Form wurde ihnen vermittelt, wie in der Gruppe Respekt geübt werden kann und worauf es im Zusammenleben ankommt. Hierbei fanden die Jugendlichen schnell heraus, wie wichtig es ist, auf den anderen zu hören, jeden ausreden zu lassen, die Meinungen des Anderen zu akzeptieren bzw. diese zu diskutieren, den Schwächeren zu helfen und miteinander offen bzw. tolerant zu kommunizieren.
Diskutiert wurde zum Beispiel am zweiten Tag über verschiedene Wertvorstellungen zu unterschiedlichen Thematiken wie Frauenarbeit, homogene sexuelle Ausrichtungen, Obdachlosigkeit, Tätowieren oder verschiedenste Jugendkulturen.
In der Diskussion stellten die Jugendlichen fest, dass oftmals eigene Werte vertreten und andere Menschen daraufhin schnell verurteilt werden, allerdings sollte jeder Mensch das freie Recht haben, sich entsprechend zu Kleiden, seine Sexualität auszuleben oder sich einer Jugendkultur zugehörig zu fühlen, sofern diese nicht menschenverachtend und diskriminierend ist. Neben einer Stadtrallye, wo die Jugendlichen viel über die Stadt Weimar erfuhren, wurde am letzten Tag noch einmal intensiv auf das Zusammenleben in der Schule eingegangen. Es wurde deutlich, dass Vorurteile und Spannungen gegenüber Mitschülern bestehen, die aus anderen Kulturkreisen stammen. In kleinen Theaterstücken versuchten die Schüler diese Problematik aufzugreifen und entsprechende Lösungsansätze zu erarbeiten.

An den Abenden gab es ein vielfältiges Programm mit Bowling, Nachtwanderung und Disco.

In den drei Tagen in Weimar konnten die Jugendlichen so neue Impulse und Anregungen mitnehmen, wie sie in Zukunft in Schule und Gesellschaft das Zusammenleben bewusster und toleranter gestalten können. Schule in dieser Form zu erleben war für die Schüler ein neues Erlebnis und Inhalte, Gedanken und Erfahrungen wollen sie nun mit in den Alltag nehmen.

Das Seminar war Bestandteil des lokalen Aktionsplans «Toleranz fördern-Kompetenz stärken» für Eisenach und Wutha-Farnroda und wurde über diesen finanziert.

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