Schulsprecher des Wartburgkreises trafen sich

Fast alle Jugendlichen sind jeden Tag online: Sie vernetzen sich mit Freunden und Schulkameraden in sozialen Netzwerken, tauschen dort Nachrichten, Fotos und Videos aus. Immer öfter geraten WhatsApp und Co. dabei zu virtuellen Prangern; Beleidigungen, Gerüchte und Lästereien über Mitschüler machen dort rasend schnell die Runde. Cybermobbing stellt eine neue Form der Gewalt dar, die mit normalem Mobbing nicht vergleichbar ist. Man kann dieser Gewalt nicht entrinnen, es gibt keinen Schutzraum mehr, da alles innerhalb kürzester Zeit öffentlich gemacht werden kann. Hinzu kommt: Was einmal im Netz steht, bleibt dort auch – selbst wenn man es an der ein oder anderen Stelle löscht. Manchmal tauchen alte Einträge Jahre später erst wieder auf. Dadurch sind die Traumatisierungen durch Cybermobbing viel schlimmer als beim Mobbing auf dem Schulhof.

Es gibt nicht den typischen Täter oder das typische Opfer. Jede und jeder kann betroffen sein, aber auch schneller als gedacht zum Täter oder zur Täterin werden. Das ist das Ergebnis einer Debatte zum Thema „Cybermobbing“ in der Schulsprecherversammlung im Bad Salzunger Landratsamt. Die Versammlung wird zweimal jährlich vom Jugendamt des Wartburgkreises, speziell des Sachgebietes Jugendarbeit, und der Suchtberatungsstelle Immanuel Diakonie Bad Salzungen organisiert und richtet sich an die SchulsprecherInnen und deren StellvertreterInnen des Landkreises.

37 SchulsprecherInnen von Regelschulen, Gymnasien und Förderschulen des Landkreises folgten der Einladung für die Veranstaltung. Auf Wunsch wurde dieses Mal das prekäre Thema „Cybermobbing“ thematisiert und inhaltlich von Medienpädagoge Frank Röhrer (Landesfilmdienst Erfurt) begleitet. Dabei wurden Fragen thematisiert wie: Wann fängt Mobbing eigentlich an? Welche Stufen von Mobbing und Beteiligung daran gibt es? Was passiert mit Opfern, Tätern, Klassenkameraden oder Lehrern? Und was kann ich als Schulsprecher tun bzw. an wen können sich Betroffene sonst noch wenden?

Im Rahmen von vier Workshops wurde die Thematik medienpädagogisch aufbereitet und im Plenum präsentiert. Hierbei konnten sich die Jugendlichen anhand verschiedener Werkzeuge (inter-)aktiv beteiligen und praktisch erproben, beispielsweise konnten sie mit Hilfe spannender Apps Comics, Erklärvideos und Flyer erstellen. Die Ergebnisse begeisterten und machten Mut nicht nur das Thema „Cybermobbing“ an die jeweiligen Schulen zu tragen und dort weiter zu bearbeiten, sondern sich auch die Vorteile der Digitalisierung zu Nutze zu machen und die neu erlernten medialen Methoden in den Schulalltag ein zu beziehen.

Für das zweite Schulhalbjahr wird derzeit eine weitere Schulsprecherversammlung geplant.

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