Siebenbornteich soll Natur- und Erholungsareal werden

Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf informierte den Stadtrat gestern über ein neues Projekt. Der Siebenbornteich im Westen der Kernstadt soll zu einem Natur- und Erholungsareal werden.

Wir wollen, dass der Bereich wieder ein stadtnahes Erholungsgebiet wird, der Teich als Angelgewässer genutzt werden kann und planen, das Umfeld des Teiches aufzuwerten, erklärte Katja Wolf.

Wie wichtig das Projekt ist, zeigt ein Besuch vor Ort. Seit Jahren trocknet der Teich insbesondere während der Sommerzeit aus, unter anderem weil das Wasser verdunstet. Außerdem wuchern die Ufer zu. Zuläufe zum Teich sind ohne Wasser oder fehlen völlig. Unter anderem aus diesem Grund ist der Siebenbornteich nur noch in einer kleinen Fläche über einen längeren Zeitraum mit Wasser gefüllt. Die Uferzone ist wenig attraktiv. Am Nordufer gibt es lediglich einzelne, kleinere Strauchweiden und einen lückenhaften Streifen mit Röhrricht. Der dort sehr schmale Uferstreifen lässt keine naturnahe Gestaltung / Entwicklung der Uferzone zu. Am Westufer liegt Bauschutt und abgeladene Erde, Gehölze gibt es keine mehr. Ein ähnliches Bild ergibt sich am Ostufer – weder Bäume noch Sträucher wachsen hier, die Flächen sind aufgefüllt und verdichtet. Die Zufahrt zum Siebenbornteich ist ebenfalls unattraktiv.

Ein Angelverein kümmert sich als Pächter seit Jahren um den Teich. Es fehlt jedoch an Geld, um weitere Maßnahmen zu machen. Vandalismus kommt erschwerend hinzu, so die Oberbürgermeisterin.

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So geht es weiter
Als erstes wird ein hydrologisches Gutachten gebraucht. Es soll unter anderem die Zu- und Abflüsse zum Siebenbornteich untersuchen. Das Gutachten ist die Grundlage für mögliche Entwicklungsziele: das Verschieben der Uferlinie des Teiches bei gleichzeitiger Vertiefung des Gewässers oder das Anpflanzen von Großröhrichten.

Finanziert werden soll das Projekt mithilfe eines städtebaulichen Vertrages zwischen der Stadt Eisenach und Opel/PSA. Der Vertragsinhalt ist in einem abgestimmten Entwurf eines Letters of Intent/Willenserklärung festgehalten. Opel wird als Ausgleich für Baumaßnahmen und den damit verbundenen Eingriffen in die Natur beispielsweise Bäume pflanzen. Die Stadt und Opel sind sich einig, dass solche und weitere Ausgleichsmaßnahmen nicht tatsächlich erbracht, sondern in Geld umgerechnet werden. Mithilfe dieses Geldes soll das Projekt „Natur- und Erholungsareal“ finanziert werden.

Besonderer Wert wird dabei auf ökologische Sinnhaftigkeit, naturschutzfachliche Nachhaltigkeit und bürgerschaftliche Akzeptanz der Maßnahmen gelegt, heißt es in der gemeinsamen Willenserklärung.

An dem Projekt sollen neben der Stadt Eisenach die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, das Opelwerk Eisenach/PSA sowie der Angelverein mitarbeiten. Die Entscheidung, ob ein städtebaulicher Vertrag zwischen der Stadt Eisenach und Opel/PSA geschlossen wird, trifft der Stadtrat der Stadt Eisenach in einer der nächsten Sitzungen.

Zum Siebenbornteich: Der Siebenbornteich ist ein flaches, künstlich angelegtes Gewässer. Der Teich grenzt, durch den Werthgraben getrennt, unmittelbar an die Eisenbahnlinie Frankfurt-Erfurt. Nördlich der Bahnlinie befindet sich direkt angrenzend das Industriegebiet „Auf dem Gries“. Dort sind das Opelwerk und wichtige Automobilzulieferer angesiedelt. Östlich des Siebenbornteiches befinden sich die Wendeschleife für Bus- und Anliegerverkehr, der Zugang zur Bahnüberführung sowie der teilweise von einem Verein genutzte Kleingartenbereich. Auch ein sehr beliebter Spielplatz befindet sich dort. Direkt südlich am Teich vorbei führt ein wichtiger Wander- und Radweg, auf dem sowohl die Deutschland-Route D4, der Herkules-Wartburg-Radwanderweg und der Hörseltal-Radweg liegen.