Spatenstich für Hochwasserrückhaltebecken

Am Dienstag vollzogen der Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Stefan Baldus, und der Eisenacher Oberbürgermeister Gerhard Schneider den feierlichen Spatenstich am künftigen Hochwasserrückhaltebecken Michelsbach bei Stregda.

Der Michelsbach, ein linkes Nebengewässer der Hörsel, durchfließt bis zu seiner Mündung die Nordstadt von Eisenach und ist bekannt durch seine alle drei bis fünf Jahre wiederkehrenden Überschwemmungen. Mit vertretbarem Aufwand wird das Rückhaltebecken mit einem Inhalt von 35000 m³ bei einer Dammhöhe von 4,7 m dafür Sorge tragen, dass auch bei einem hundertjährlichen Hochwasser eine Abflussmenge von 3, 5m³/s nicht überschritten wird. Das Rückhaltebecken wird ohne Dauerstau als Grünbecken betrieben werden. Der Damm des Rückhaltebeckens wird an seiner Krone 200 Meter lang sein. Das Wasser würde bei voller Auslastung ca. 3 Meter hoch auf einer Fläche von rund 2,8 Hektar angestaut.
So staute sich beispielsweise 1986 nach starken Regenfällen das Wasser oberhalb des Autobahndurchlasses bis zu vier Meter hoch. Zu Überschwemmungen kam es ebenfalls 1994.
Darüber hinaus fungiert dieses neue zentrale Hochwasserrückhaltebecken als Ausgleich für Flächenversiegelungen und sichert gleichzeitig die weitere Entwicklung von Wohn- und Gewerbegebieten.

Die Gesamtkosten für das Projekt „Hochwasserrückhaltebecken Michelsbach“ betragen 406000 Euro. Davon entfallen auf die Baukosten 292600 Euro. Die Stadt trägt einen Eigenanteil in Höhe von 180400,00 €. Die Baumaßnahme wurde öffentlich ausgeschrieben. Die Maßnahme wird durch den Freistaat Thüringen gefördert und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Die Fertigstellung des Rückhaltebeckens ist für September 2005 geplant. Das Gesamteinzugsgebiet umfasst 5,62 km².

«Der Hochwasserschutz für Eisenach wird mit diesem Rückhaltebecken kosteneffizient, nachhaltig, da Ressourcen schonend und wirksam betrieben werden», so der Staatssekretär anlässlich des feierlichen Spatenstiches für diese Anlage. Belange der Flächenvorsorge als auch des technischen Hochwasserschutzes werden berücksichtigt.

Die Maßnahme ist Teil der Anfang des Jahres der Öffentlichkeit präsentierten Hochwasserschutzkonzeption des Freistaates Thüringen zur Gewährleistung sicherer Lebensverhältnisse. Die Fertigstellung wird noch im Jahr 2004 erwartet.