Stadt Eisenach gegen Zusammenschluss von Hörselberg und Behringen

Auch wenn die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen in ihrer jüngsten Sitzung den Vorstellungen Eisenachs nicht folgte, bleibt die Stadt bei ihrer Ablehnung des geplanten Zusammenschlusses von Hörselberg und den Behringsdörfern zur Gemeinde Hörselberg-Hainich. Eisenachs Baudezernentin Gisela Rexrodt hatte beantragt, dass die Planungsgemeinschaft Bedenken gegen diese Fusion vorbringt.
Hintergrund: Zurzeit läuft eine Anhörung des Landtags, bei der sich die beteiligten Gemeinden und Kreise zum geplanten Zusammenschluss der beiden Gemeinden äußern können. Neben schriftlichen Stellungnahmen wird es am 2. November im Landtag auch eine mündliche Anhörung geben. Im Rahmen dieses Verfahrens ist auch die Meinung der Regionalen Planungsgemeinschaft gefragt.
Trotz der ablehnenden Haltung im Strukturausschuss der Planungsgemeinschaft wird sich Eisenach im Rahmen der Anhörung gegen die Fusion der Gemeinden aussprechen. Dafür gibt es aus Sicht der Stadt viele Gründe.
Die Orte, die in der Gemeinde Hörselberg zusammengeschlossen sind, orientieren sich seit jeher nach Eisenach, beispielsweise wenn es um Arbeit, Einkauf und Freizeit geht. Hörselberg hat sich außerdem bereits 2003 dafür ausgesprochen, seine Ortsteile Großenlupnitz, Wenigenlupnitz, Bolleroda, Beuernfeld, Melborn und Ettenhausen nach Eisenach einzugemeinden. Dazu gibt es Rats-Beschlüsse in Hörselberg und Eisenach.
Der jetzt geplante Zusammenschluss stellt aus Sicht der Stadt außerdem einen kontraproduktiven Vorgriff auf eine Gebietsreform in Thüringen dar, die zweifellos notwendig ist. Dabei muss die Stärkung der zentralen Städte Vorrang haben. Denn nur eine starke Stadt ist in der Lage, auch künftig attraktive Angebote für die umliegenden Gemeinden zu machen – in Kultur, Bildung, Gesundheitswesen und in vielen anderen Bereichen. »Ich bedauere es, dass die Planungsgemeinschaft in dieser Frage kurzsichtig entscheiden hat. Denn von einer leistungsfähigen Stadt profitiert auch das Umland. Umgekehrt schwächt man auf Dauer auch die kleinen Gemeinden, wenn der Stadt ihre Entwicklungschancen genommen werden”, sagte Baudezernentin Gisela Rexrodt.

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