Susanne Köhler für die Stadtratsfraktion zur Situation der Schulen


Vorweg: Infektionsschutz hat Vorrang. Daran soll nicht gerüttelt werden. Angesichts momentan wieder steigender Infektionszahlen ist das besonders wichtig.


Dennoch! Bei einer voraussichtlich noch mehrere Monate andauernden Pandemie kann eine Schließung der Schulen nicht die einzige Antwort sein, die wir geben. Die Schließung sollte nur bei extremen Infektionszahlen und vor allem bei einem Infektionsgeschehen innerhalb einer Schule angeordnet werden.

Für den Alltagsbetrieb während der Pandemie müssen kreative Lösungen gefunden werden. Wechselunterricht hilft – es ist ein großer Unterschied, ob ich 24 Kinder in einer Klasse habe oder 12. Und es ist ein riesiger Unterschied, ob ich jede zweite Woche in die Schule gehe oder gar nicht. Wenn Wechselunterricht aufgrund der Infektionszahlen noch zu gefährlich ist, könnte auch über einen Schichtbetrieb nachgedacht werden: Jede Klasse wird nicht in zwei, sondern in drei Gruppen eingeteilt und kommt wochenweise in die Schule. Alles ist besser als eine komplette Schließung!

Kinder und Jugendliche tragen gemeinsam mit ihren Eltern die Hauptlast der Schulschließungen und sind schon lange an der Grenze der Belastbarkeit angelangt. Sie müssen als Betroffene dringend gehört werden und angemessen in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden.

Wir fordern eine „Öffnungskonferenz“ mit allen an Schule beteiligten Akteur/innen und der Stadtverwaltung, so Susanne Köhler, Mitglied im Ausschuss für Soziales, Bildung und Gesundheitswesen. Die Entscheidung liegt nicht in der Hand der Bürger/innen, aber sie müssen in dieser wichtigen Angelegenheit angehört und einbezogen werden. Eine erste Gelegenheit könnte die Ausschusssitzung am 21.04.2021 sein. Das habe ich angeregt und hoffe, dass die Anregung aufgenommen wird.

Susanne Köhler
stellv. Fraktionsvorsitzende

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