Teilfreigabe für den ersten Bauabschnitt der Marienstraße

Bildquelle: © Juliane Dubiel-Schwanz / Stadtverwaltung Eisenach
Frank Sauer (Trink- und Abwasser Verband Eisenach-Erbstromtal), Mario Fischer (Pÿur), Sascha Wenzel (Eisenacher Versorgungs-Betriebe GmbH), Thomas Hirsch (Planungsbüro Poch+Zänker GmbH).

Nach mehr als zweijähriger Bauzeit ist nun der erste Bauabschnitt der Marienstraße fertig gestellt und wurde am Freitag, 8. September, freigegeben.

Mit der Freigabe ist bereits ein riesiger Teilschritt geschafft. Die Baumaßnahme hat uns allen viel abverlangt und viele Nerven gekostet. Vor allem den Anwohnerinnen und Anwohnern bin ich für Ihre Geduld sehr dankbar. Für das Nachbarschaftsfest wünsche ich allen Anwohnerinnen und Anwohnern viel Spaß – wenn das kein Grund zum Feiern ist!, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf.

Der erste Bauabschnitt wurde zu 80 Prozent mit Städtebaufördermitteln in Höhe von zirka 1,29 Millionen Euro unterstützt. Die verbleibenden 20 Prozent werden als Eigenanteil der Stadt finanziert.

Die Baukosten für die Komplexmaßnahme belaufen sich auf zirka 2,23 Millionen Euro – der städtische Anteil beträgt 1,45 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der Planungs- und Nebenkosten belaufen sich die Gesamtkosten der Stadt auf 1,62 Millionen Euro.

Durchgeführt wird die Maßnahme als Komplexmaßnahme zwischen Stadt, EVB (Strom/GAS), TAVEE (Wasser/Abwasser) und PYUR (Telekommunikation), da viele Versorgungsmedien Erneuerungsbedarf aufwiesen.

Zur Planung der Baumaßnahme und den Verzögerungen

Die Vergabe zur Auswahl des Planungsbüros erfolgte bereits im Oktober/ November 2018. Die Planung der Baumaßnahme erfolgte in 2019 durch das Planungsbüro Poch & Zänker GmbH aus Erfurt in Zusammenarbeit mit der Stadtplanung, dem Tiefbau der Stadt Eisenach, dem TAV und der EVB für die jeweiligen Bereiche.

Nach fertiger Entwurfsplanung im Oktober 2019 wurden die Fördermittel beantragt. Der Bescheid des Thüringer Landesverwaltungsamtes über Förderung der Maßnahme durch Städtebaufördermittel kam im Juli 2020. Damit konnten die Planungsunterlagen finalisiert werden, die Ausschreibung erfolgte im Herbst 2020.

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Bei Auswertung der Angebote waren schon deutliche Preissteigerungen als Folge der Corona-Maßnahmen und deren Auswirkungen ersichtlich. Die unerwarteten Mehrkosten wurden ebenfalls über die Städtebauförderung beantragt.

Nach Abwarten der Winter-/Frostperiode erfolgte die Aufnahme der Bautätigkeit am 27. April 2021.

Die Baumaßnahme hat alle Facetten der Corona-Auswirkungen erfahren. Am schwersten fielen dabei die Lieferkettenunterbrechungen und damit die fehlende Materialverfügbarkeit ins Gewicht. Schnell war klar, dass ein vorher ungeplantes Winterprovisorium notwendig sein wird. Auch durch unvorhersehbare Gegebenheiten im Untergrund, da die Marienstraße im historischen Altstadtbereich liegt, waren ständige kleinere Bauverzögerungen die Regel. 

Unter anderem gab es Verzögerungen beim unterirdischen Löbersbaches im Bereich der Barfüßerstraße, an den ein ungeplant zu erneuernder Regenwasserkanal angeschlossen werden musste. Eine weitere Verzögerung steht bereits vor. Das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr als Straßenbaulastträger wird voraussichtlich zwischen dem 4. und 13. Oktober 2023 ein Teilstück der Wartburgallee sanieren. Dazu soll die Marienstraße als alternativlose Umleitungsstrecke genutzt werden. Auch hier muss provisorisch die Baustelle im Bereich Kreuzung Barfüßerstraße geschlossen werden. Eine Bautätigkeit ist in dieser Zeit nicht möglich.

Die Planung für den 2. Bauabschnitt ist abgeschlossen, sowie die Fördermittel bewilligt.

© Juliane Dubiel-Schwanz / Stadtverwaltung Eisenach
Oberbürgermeisterin Katja Wolf beim Testen des Trinkbrunnen.

Mehr Aufenthaltsqualität und bessere Bedingungen für Radler und Fußgänger

Die Marienstraße soll als wichtige Zugangsachse in südlicher Richtung für Fußgänger und Radfahrer dienen. Fußgänger und Radfahrer sollen mehr Raum erhalten. Die Fußverkehrsachse Marienstraße, als Bindeglied zwischen Innenstadt und Wartburg, soll qualitativ aufgewertet werden und eine neue städtebauliche Qualität geschaffen werden, die zum Flanieren einlädt. Auch das Verweilen soll attraktiver werden. Im Zuge der Sanierung werden Trinkbrunnen und Sitzgelegenheiten berücksichtigt. Durch das Anpflanzen neuer Bäume dient die neu geschaffene Vegetation gleichzeitig als Klimaanpassungsmaßnahme. An der Ecke Frauenplan-Rittergasse wurde eine Teilfläche zu Gunsten der großen Eiche entsiegelt. In dem Bereich sollen keine PKW mehr parken, sondern Fahrradständer installiert werden, die sich noch in der Fertigung befinden.

Die Straßenbeleuchtung wurde ebenfalls erneuert. Radanlehnbügeln werden an geeigneten Stellen aufgestellt. Zukünftig kann die Marienstraße per Fahrrad durchgängig in beide Richtungen befahren werden. Kurzzeitparkplätze und Längsstellplätze sind umgesetzt worden. Insgesamt wurden im Zuge der Sanierungsarbeiten in der Marienstraße die Materialkonzepte aus dem Altstadtbereich Eisenachs fortgesetzt. Oberflächen werden im Wesentlichen mit Pflastermaterialien aus Granit hergestellt.

Weitere ausführliche Informationen finden Sie hier.

© Juliane Dubiel-Schwanz / Stadtverwaltung Eisenach
Marienstraße mit den neuen Bänken.