Thüringer Dingos für dänischen Zoo

Nachdem ein kleiner, privat geführter Tierpark im Wartburgkreis mehrfach arten- und tierschutzrechtlich aufgefallen war, hat sich das Thüringer Sozialministerium als oberste Tierschutzbehörde des Landes, eingeschaltet, um eine endgültige Lösung der langwierigen Auseinandersetzungen durch die Auflösung des Wildtierbestandes herbeizuführen. Durch die Vermittlung des Sozialministeriums konnten mit wenigen Ausnahmen inzwischen für alle Wildtiere Plätze in anerkannten Zoos und Tierparks gefunden werden.

Am Dienstag sollen nun vier Dingos ihre Reise in ein neues Zuhause in Dänemark antreten. Ein fünfter australischer Wildhund soll gleichzeitig bis Schleswig-Holstein mitgenommen werden, wo er künftig einer einsamen Dingo-Dame Gesellschaft leisten wird.

Im vergangenen Sommer hatte ein Tierschutzverein den Tierpark mit dem gesamten Tierbestand übernommen. Die fachlichen und formalen Voraussetzungen für einen regulären Zoobetrieb waren in den zurückliegenden Jahren jedoch erheblich erschwert worden. Zurückzuführen ist dies auf insgesamt sehr begrüßenswerte Vorgaben der EU, die sicherstellen, dass Tiere in Zoos nicht bloß ausgestellt werden, sondern unter besten Arten- und Tierschutz-Standards gehalten werden. Die Fortsetzung des Zoobetriebs in der ursprünglich beabsichtigten Art und Weise war deshalb für den engagierten Tierschutzverein nicht möglich. Für den Unterhalt und die Unterbringung der Tiere, insbesondere der Wildtiere, musste folglich eine andere Lösung gefunden werden.

Zu diesem Zeitpunkt hat sich das Thüringer Sozialministerium als oberste Veterinärbehörde des Landes eingeschaltet und die Vermittlung der Wildtiere an andere Zoos und Wildparks übernommen. In den letzten Monaten wurden auf diese Weise für Nasenbären und Marderhunde, Polar- und Rotfüchse, Präriehunde und unterschiedliche Vogelarten Plätze in anderen Tierparks gefunden.

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