Thüringer Kulturnadel für Prof. Helen Geyer

Kulturnadel des Freistaats Thüringen 2019 für die

Zum sechsten Mal in Folge ehrte die Landesregierung Thüringer Persönlichkeiten mit der „Kulturnadel des Freistaats Thüringen“ für ihr großes ehrenamtliches Engagement im Kulturbereich. Eine der Ausgezeichneten ist Prof. Dr. Helen Geyer aus Eisenach, die für ihr langjähriges Engagement in der Förderung und Vermittlung der Musik- und Kulturgeschichte Eisenachs und Thüringens geehrt wird.

Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff überreichte die Kulturnadel gestern (22. Oktober) bei einer feierlichen Veranstaltung in Erfurt.

Den Preisträgerinnen und Preisträgern liegt soziale Dimension der Kultur am Herzen, unterstrich der Minister und betonte: Mich beeindruckt ihr außerordentlich umfassendes Verständnis von Kultur. Für sie erschöpfen sich Kultur und kulturelle Bildung nicht im Kanon der sogenannten Hochkultur.

Die Musikwissenschaftlerin Prof. Helen Geyer bearbeitet beharrlich das Forschungsprojekt ,Wagner-Sammlung in Eisenach‘. In der Wartburgstadt kann damit in der Reuter-Villa ein Forschungszentrum des Wagnerismus und der Bürgerlichen Kultur des 19. Jahrhunderts entstehen und Eisenach international als Musikstadt in Thüringen betonen. Dafür gilt ihr mein großer Dank“, begründet Oberbürgermeisterin Katja Wolf ihren Vorschlag Prof. Geyer mit der Kulturnadel zu ehren. „Dass Eisenach noch deutlicher als Musikstadt wahrgenommen wird, lag und liegt Prof. Dr. Geyer am Herzen. Ihr Engagement für die Eisenacher Telemanntage und unsere Wagner-Sammlung belegen dies eindrücklich, unterstreicht Kulturdezernent Ingo Wachtmeister.

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Im Anschluss an die Überreichung der Thüringer Kulturnadel gratulierte Kulturamtsleiter Dr. Achim Heidenreich Prof. Geyer ganz herzlich.

Frau Geyer ist unser Gewissen in Sachen Barock-Musik in Thüringen und Mitteldeutschland. Was sie mit Ihrem verstorbenen Ehemann Dr. Claus Öfner, langjähriger Leiter des Eisenacher Bachhauses, insbesondere für die Telemannpflege nachhaltig auf die Beine gestellt hat, ist vorbildlich. Wir sind sehr froh, dass wir eine Eisenacher Kulturakteurin ersten Ranges in unserer Stadt beheimatet wissen und dass dies nun auf so schöne Weise vom Freistaat gewürdigt wurde. Wir gratulieren Frau Prof. Geyer ganz herzlich und wünschen uns weiterhin sehr viele Anregungen durch ihre Aktivitäten, erklärt Dr. Achim Heidenreich.

Laudatio für Professor Dr. Helen Geyer (Thüringer Staatskanzlei)

Die an der Franz Liszt Musikhochschule Weimar lehrende Musikwissenschaftlerin Prof. Helen Geyer arbeitet die Kultur- und Musikgeschichte der Bach- und Telemannzeit mit ihrem hohen Sachverstand unermüdlich auf und macht sie weit über die Grenzen Thüringens und Deutschlands erlebbar. Auch in ihrer wissenschaftlichen Lehre hat sie sich die Thüringer Musik und Kultur des Barock sowie auch der Klassik zum hauptsächlichen Gegenstand gemacht. Sie ist Projektleiterin der „Cherubini“-Gesamtausgabe. Als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Franz List Musikhochschule engagiert sie sich für den Fortschritt in der Integration, Inklusion und Geschlechtergerechtigkeit. Für das Thüringer Museum Eisenach konnte Frau Professor Geyer das Forschungsprojekt „Wagner-Sammlung in Eisenach“ mit einem Volumen von 450.000 Euro bei der VW-Stiftung erfolgreich beantragen und durchführen. Die daraus resultierende Datenbank über die umfassende Sammlung von Musikalien und Musikliteratur zum Großthema Richard Wagner wird in den Besitz der Stadt Eisenach übergehen. Damit wird sich Eisenach als ein Forschungszentrum des Wagnerismus und der Bürgerlichen Kultur des 19. Jahrhunderts in der Reuter-Villa des Thüringer Museums international ausweisen und seinen Status als Musikstadt in Thüringen einmal mehr unterstreichen können. Die vielgefragte Wissenschaftlerin kuratiert zudem die Festivals „Güldener Herbst“, „Telemann-Tage“ und „Adjuvanten-Tage“ in Thüringen. Seit 1995 lehrt Frau Geyer an der Hochschule für Musik Weimar, seit 1997 als ordentliche Professorin für Musikwissenschaft. Sie war Gründungsvorsitzende der „Academica Musicalis Thuringiae“, seit 2008 ist Frau Prof. Geyer dort Vorstandsmitglied. Von 2010 bis 2013 war sie Präsidiumsmitglied der Mitteldeutschen Barockmusik. 2015 bekam sie das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Für die Zeit nach ihrer Emeritierung wird sich Frau Geyer weiter der Förderung und Vermittlung der Musik- und Kulturgeschichte Eisenachs und Thüringens vertiefend widmen.

Seit dem vergangen Jahr werden die zehn „Kulturnadeln des Freistaats Thüringen“ mit jeweils 750 Euro dotiert vergeben. Die zehn Preisträgerinnen und Preisträger der diesjährigen Kulturnadel des Freistaats Thüringen sind: Chris Albrecht aus Gotha, Rosemarie Frey aus Dornheim im Ilm-Kreis, Detlef Fuhlrott, aus dem Wartburgkreis, Prof. Dr. Helen Geyer aus Eisenach, Karl Heinz Großmann und Peter Wicklein aus dem Landkreis Sonneberg, Norbert Klose aus dem Saale-Holzland-Kreis, Peter Kuhlbrodt aus Nordhausen sowie Kristin Pätz und Christiane Schill aus dem Saale-Orla-Kreis.

Eisenacherin Prof. Dr. Helen Geyer

 

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