Thüringer Möbelmarkt will in O1

Das denkmalgeschützte ehemalige AWE-Gebäude O1 könnte bald wieder genutzt werden. Oberbürgermeister Gerhard Schneider brachte am Dienstag in den Haupt- und Finanzausschuss einen Eilantrag ein. Ein großer Möbelmarkt aus Schwallungen hatte beim Landesverwaltungsamt dazu den Antrag gestellt, da die jetzige Verkaufsfläche übertroffen werden. Dabei ging es zunächst um die Möglichkeit einer Nutzung des Gebäudes als Möbelmarkt. Einen konkreten Bauantrag mit Nutzung, Stellplätzen u.a. beinhaltete die Anfrage nicht. Grundsätzlich stimmte der Ausschuss dem Antrag zu.
Durch diese Nutzung seien die anderen möglichen Bauvorhaben O2 (Museum) Berufsschule (in Planung) und tbz (im Bau) nicht betroffen.
Schneider betonte, dass sich durch diese Maßnahme für Eisenach eine einmalige Chance ergebe, eine Industriebrache wieder mit Leben zu erfüllen.

Matthias Doht sieht für die SPD-Stadtratsfraktion die Handlungsweise des OB als einen Schnellschuss und «husarenstreichartig». Zunächst solle der Bebauungsplan AWE neu im Bauausschuss behandelt und besprochen werden. Handelsflächen seine dort im Plan nicht vorgesehen, so Doht. Der Fraktionsvorsitzende machte im Hauptausschuss aufmerksam, dass gerade für das Funktionieren der geplanten Bildungseinrichtungen und natürlich auch für die Akzeptanz des «nun endlich bald eröffnenden Automobilmuseums» ausreichend Parkplätze (auch Busparkplätze) notwenig sind.

Flächen dürften nicht durch Stellplätze für das Möbelhaus blockiert werden. Darüber hinaus hatte Doht schon bei der Grundsatzentscheidung zum Berufsschulstandort angemahnt, dass diese Bildungseinrichtung nur mit einer entsprechend vorhandenen Sporthalle funktioniere. «Wenn man sich gerade den Sporthallenneubau der letzten Jahre im Wartburgkreis ansieht, scheint es offensichtlich, dass Eisenach – nicht nur für die berufliche Bildung – langfristig auch eine neue Dreifeldersporthalle braucht», so Doht. Diesen Platz dafür muss ein Bebauungsplan absichern und reservieren, bevor über andere Nutzungsmöglichkeiten gesprochen werden kann.

Daher fordere die SPD-Fraktion vor weiteren Grundsatzentscheidungen die umfassende Behandlung im Bauausschuss, wo dann auch die Nutzungsvarianten für die möglichen leer stehenden Möbelflächen im PEP aufgezeigt werden müssten.