Unterwegs auf den Spuren jüdischen Lebens im südlichen Wartburgkreis

Demokratiekonferenz 2021 in Geisa und Schweina umgesetzt

Vom frühen Nachmittag bis in die Abendstunden ist am 7. Oktober die Demokratiekonferenz der Partnerschaft an mehreren Orten umgesetzt worden. Die „exemplarische Reise durch den südlichen Wartburgkreis“ zum Thema jüdische Spuren und (neuer) Antisemitismus wurde mit dem neu gestalteten Demokratiebus der VUW Wartburgmobil umgesetzt.

Den Startpunkt setzte um 13 Uhr der Demokratiebus am Bahnhof in Bad Salzungen. Nach einleitenden Worten von Simon Ortner (externer Koordinator der Partnerschaft für Demokratie) und Stefanie Kosmalski (900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen / Kulturrat Thüringen) referierte Klaus Schmidt aus Barchfeld in einem kurzweiligen und mit Anekdoten gespickten Vortrag aus seiner jahrzehntelangen Forschung zu jüdischem Leben im Wartburgkreis. Letztlich seien die zahlreichen jüdischen Friedhöfe in der Wartburgregion Zeugnis dieses interreligiösen Zusammenlebens.

Das Kulturhaus Geisa bildete die erste Station der Reise. Landrat Reinhard Krebs, Staatssekretärin Dr. Julia Heesen des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport und Bürgermeisterin Manuela Henkel eröffneten die Konferenz und fanden mahnende Worte angesichts der Dichte jüngster antisemitischer Vorfälle aber insistierten auch Mut und Fruchtbarkeit aus dem jüdischen Zusammenleben und der jüdischen Kultur in der Region zu ziehen und dies Weiterzutragen.

Mit einer Begriffsklärung von modernem Antisemitismus erläuterte Dr. Anja Thiele Kontextbedingung des gegenwärtigen Antisemitismus in Thüringen. Ihr Kollege Joël Ben-Yehoshua stellte nachfolgend die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus RIAS Thüringen vor und wies dabei besonders auf die Meldemöglichkeit antisemitischer Vorfälle hin welche auch anonym getätigt werden kann. Ziel ist es, Antisemitismus in Thüringen wissenschaftlich zu erfassen, darüber zu informieren und die Perspektiven der Betroffenen zu stärken.

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