Verschlossene Haustüren im Notfall – Ein Sicherheitsrisiko?

Bildquelle: Die Feuerwehr bei der Öffnung einer verschlossenen Tür

© Stadt Eisenach/Patrick Lindenlaub

Warum eine verschlossene Haustür im Notfall zur Gefahr werden kann und wie man sich schützt, darüber informiert die Eisenacher Berufsfeuerwehr:

Muss eine Haustür nachts abgeschlossen werden?

Ja, eine abgeschlossene Haustür bietet den notwendigen Schutz vor Einbrechern. Doch was passiert im Notfall, wenn schnelle Hilfe benötigt wird oder man sich selbst in Gefahr befindet?

Warum kann eine verschlossene Haustür im Notfall problematisch sein?

Im Brandfall oder bei anderen Notsituationen kann eine verschlossene Haustür eine große Hürde darstellen. Wenn die Tür verriegelt ist, kann das Gebäude nur verlassen werden, wenn ein Schlüssel zur Hand ist. Doch in einer Paniksituation denken die wenigsten Menschen an einen SchlüsselDie Tür, die eigentlich als Notausgang dienen sollte, könnte dann zur Falle werden.

Was sagen Experten dazu?

Laut Feuerwehr ist eine Haustür grundsätzlich als Notausgangstür zu betrachten. Das bedeutet, dass sie im Brand- oder Gefahrenfall jederzeit von innen ohne fremde Hilfsmittel, wie zum Beispiel einem Schlüssel, geöffnet können werden muss. Dies ist nicht nur eine bauordnungsrechtliche Anforderung, sondern auch eine wichtige Sicherheitsmaßnahme.

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„Im Brandfall sind die Bewohner psychisch stark beansprucht“, erklärt Markus Weigelt, Leiter der Berufsfeuerwehr Eisenach. „Zudem besteht die Gefahr, dass der Schlüssel in der Wohnung vergessen wird oder dass er gar erst nicht mitgenommen werden kann. In einem solchen Fall ist eine Flucht nahezu unmöglich.“

Was passiert im Falle eines medizinischen Notfalls?

Nicht nur im Brandfall kann eine verschlossene Haustür problematisch sein. Auch der Rettungsdienst kann im Falle eines medizinischen Notfalls nicht schnell genug ins Gebäude gelangen, wenn die Tür verschlossen ist. Dies kann zu gefährlichen Verzögerungen führen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden können.

Wie lässt sich dieses Dilemma lösen?

Eine Lösung für dieses Problem bietet der Einbau eines Panikschlosses oder Antipanikschlosses. Diese Schlösser ermöglichen es, die Tür von außen zu verschließen, verhindern jedoch gleichzeitig, dass Unbefugte in das Gebäude gelangen. Von innen kann die Tür jedoch jederzeit einfach und ohne Schlüssel geöffnet werden – schon durch einen Handdruck oder das Herunterdrücken der Klinke. So bleibt die Flucht im Notfall jederzeit möglich.

Fazit

Die richtige Balance zwischen Sicherheit und Notfallvorsorge ist entscheidend. Während eine verschlossene Haustür vor Einbrechern schützt, muss sie im Notfall leicht zu öffnen sein. Ein Panikschloss stellt sicher, dass die Tür im Brand- oder Gefahrenfall schnell geöffnet werden kann, ohne dass ein Schlüssel erforderlich ist. So schützen sich Bürgerinnen und Bürger nicht nur vor Einbrüchen, sondern auch im Notfall.

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