Wanderausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ eröffnet

United States Holocaust Memorial Museum

Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ befasst sich mit einer der wichtigsten Fragen zum Holocaust: Wie war der Holocaust möglich? Die zentrale Rolle von Adolf Hitler und anderer nationalsozialistischer Führer ist unbestreitbar, aber sie waren von unzähligen anderen abhängig. Welche Rolle spielten die gewöhnlichen Menschen? Warum haben so viele die Verbrechen der Nationalsozialisten unterstützt oder geschwiegen? Warum haben so wenige den Opfern geholfen?

Die Erkenntnis, dass der Holocaust möglich wurde, weil Menschen in Deutschland und ganz Europa aus verschiedenen Gründen motiviert waren, dem Völkermord zuzustimmen oder daran mitzuwirken, ist entscheidend, um Lehren aus dem Holocaust zu ziehen.

Das Thema der Ausstellung ist aktueller denn je, so der Hauptamtliche Beigeordnete der Stadt Eisenach Ingo Wachtmeister. Ich wünsche mir, dass viele Menschen die Ausstellung besuchen.

Das Undenkbare ist immer möglich
Der Holocaust erinnert uns daran, dass das Undenkbare immer möglich ist. Es erinnert uns auch daran, dass Individuen mehr Macht haben, als sie vielleicht wissen – zum Guten oder zum Schlechten. Das Museum hofft, dass diese Ausstellung dazu inspiriert, über eigene Einflussmöglichkeiten für eine bessere Zukunft nachzudenken. Die Ausstellung wird am 23. Februar im Marstall des Thüringer Museums, Markt 24, eröffnet und bis zum 31. März gezeigt.

Hitler und andere nationalsozialistische Führer hätten den Holocaust nicht alleine verüben können, erklärt Timothy Kaiser, stellvertretender Direktor des Levine Instituts für Holocaust-Erziehung am Museum. Einige waren Nachbarn stellt die Frage nach den unzähligen anderen, die den Holocaust mit ermöglichten, aber auch nach den Menschen, die Widerstand leisteten und andere retteten. Besucher können eigene Annahmen hinterfragen und überlegen, wie der Einzelne etwas bewirken kann.

Diese Ausstellung wurde gefördert durch das William Levine Family Institute des United States Holocaust Memorial Museums mit Unterstützung u.a. von der David Berg Foundation, der Oliver Stanton Foundation, der William & Sheila Konar Foundation, der Blanche and Irving Laurie Foundation, der Benjamin and Seema Pulier Charitable Foundation, Sy and Laurie Sternberg, und dem Lester Robbins and Sheila Johnson Robbins Traveling and Special Exhibitions Fund established in 1990.

Das United States Holocaust Memorial Museum ist ein lebendiger Ort der Erinnerung an den Holocaust und inspiriert sowohl Bürger*innen als auch Führungskräfte weltweit, sich dem Hass entgegenzustellen, Völkermord zu verhindern und sich für die Menschenwürde einzusetzen. Seine weitreichenden Bildungsprogramme und seine weltweite Wirkung werden durch großzügige Spenden ermöglicht. Weitere Informationen finden Sie hier: Link.

Erinnerungen an Nachbarn in Eisenach und Begleitprogramm
Die Ausstellung im Thüringer Museum kann von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Der Zugang ist kostenlos. Am Ende der Ausstellung sind Gäste eingeladen, eigene Erinnerungen und Erzählungen aus der NS-Zeit schriftlich auf einer Tafel festzuhalten.

Zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm aus Vorträgen und einem museumspädagogischen Angebot für Schulklassen. Die Veranstaltungen werden gesondert angekündigt.

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