Wartburg-Sparkasse überreichte gemeinsam mit OB Katja Wolf eine Spende für das Eisenacher Frauenhaus

Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin und Verwaltungsratsvorsitzenden der Wartburg-Sparkasse, Katja Wolf, übergab Tino Richter, Vorstand der Wartburg-Sparkasse, am 9. März eine Spende an das Frauenhaus Eisenach. Es handelt sich dabei um einen Pkw aus Beständen der Sparkasse sowie eine Geldspende für Renovierungsarbeiten am Frauenhaus Eisenach.

Der bisherige Pkw des Frauenhauses war zuletzt deutlich in die Jahre gekommen. Nach zahlreichen teuren Reparaturen hatte die Werkstatt bescheinigt, dass eine weitere Reparatur nicht mehr sinnvoll sei. Für Sparkassen-Vorstand Tino Richter war es selbstverständlich in dieser Situation zu helfen:

Ohne Fahrzeug sind dem Verein wichtige logistische Aufgaben und Hilfen – zum Beispiel bei der Betreuung von zu schützenden Frauen und Kindern – unmöglich. Es war für uns daher keine Frage, eine schnelle und tragfähige Lösung anzubieten.

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Richter betont zudem, wie wichtig ein wohnliches Umfeld im Frauenhaus für die Betroffenen ist. Der Bitte um Unterstützung für eine Überholung der Fassade wurde deshalb ebenfalls entsprochen. Denn dem Verein entstehen immer wieder Kosten für die Unterhaltung des Frauenhauses. Das Gebäude wird in Erbpacht genutzt und muss vom Verein selbst instand gehalten werden.

Der Verein Frauen helfen Frauen e.V. leistet seit über 25 Jahren eine wertvolle und mutige Arbeit zur Unterstützung von Frauen und Kindern, die durch Gewalt von Männern bedroht sind. Ich ziehe meinen Hut vor der Leistung und persönlichen Einsatzbereitschaft aller Beteiligten, denn Aggression und Gewalt hinterlassen sicher nicht nur bei den betroffenen Frauen und Kindern ihre Spuren. Auch diejenigen, die helfen, werden unter Umständen nicht verschont. Ich bin froh, dass wir über die Sparkasse hier einmal mehr die Arbeit unterstützen können, sagt Oberbürgermeisterin Katja Wolf.

Das Frauenhaus Eisenach betreute im Jahr 2017 insgesamt 37 Frauen und 51 Kinder in familiären Ausnahmesituationen. Die Betroffenen stammen überwiegend aus Eisenach und dem Wartburgkreis. Vereinzelt werden auch überregional Frauen aufgenommen. Gründe dafür sind zum einen besondere Gefährdungen. Aber auch, wenn Kinder – insbesondere Jungen – über 12 Jahre Hilfe brauchen, ist in Eisenach eines der wenigen Frauenhäuser, wo diese Familien Unterschlupf finden können.

Während des anschließenden Besuchs der Oberbürgermeisterin im Frauenhaus berichteten Sylke Hartung und Sabine Krahmer über den Alltag in der Einrichtung. Dieser sei trotz Anonymität des Hauses immer wieder erschwert durch Bedrohungen von Männern, aber auch durch Einbrüche, denen zuletzt vor allem technische Geräte und beispielsweise zwei Spielekonsolen zum Opfer fielen – Dinge, die nun aus anderen Spenden wieder beschafft werden müssen. Problematisch sei es auch, wenn traumatisierte Kinder sich über Wochen hinweg nicht mehr auf die Straße trauen und in dieser Zeit die in Eigenleistung liebevoll gestalteten Räumlichkeiten schlicht kaputt spielen.

Sylke Hartung berichtet von einem deutlich erhöhten Anteil von Frauen und Familien mit Migrationshintergrund, die in den vergangenen beiden Jahren Zuflucht im Frauenhaus gesucht haben (2017 über 50 Prozent). Kulturelle Unterschiede und Sprachbarrieren sind hier oft mühsam zu überwinden.

Seit Gründung des Frauenhauses ist dieses auf Spenden angewiesen, denn der Erhalt der Räumlichkeiten ist in keiner Weise erstattungsfähig. Die Arbeit finanziert sich aus einem jährlichen Zuschuss der Stadt Eisenach als Sozialträger sowie Tagessätzen für den Aufenthalt der Frauen und Familien. Davon gedeckt sind im Wesentlichen die Personalkosten von insgesamt 3,25 Stellen für die Frauenberatungsstelle und das Frauenhaus.

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