Weg frei für Großprojekt O1

Die zugesagten Bundesfördermittel für die Multifunktionsarena im Industriedenkmal „O1“ sollen in den Jahren 2022 und 2023 fließen.

Das ist wie ein Sechser im Lotto, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf auf der gestrigen Pressekonferenz im Industriedenkmal „O1“.

Gemeinsam mit Ministerpräsident Bodo Ramelow und dem Manager des ThSV, René Witte, verkündete sie die gute Nachricht: Die zugesagten Bundesmittel für das wegweisende Großprojekt werden in den Jahren 2022 und 2023 fließen. Nach einigen Rückschlägen und Unsicherheiten ist damit der Weg für das rund 27 Million-Euro Projekt frei.

Es ist ein guter Tag für das Industriedenkmal der Automobilbaugeschichte. Eisenach, der Sport und die Vereine haben es verdient, sagte Bodo Ramelow.

Katja Wolf dankte den Landes- und Bundesvertretern, die das O1-Projekt beharrlich unterstützt und zum Erfolg beigetragen haben – unter ihnen der Erfurter Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider und Johannes Kahrs (ehemaliges Mitglied des Bundtestages). Der ThSV Eisenach kann sich nun auf eine erstligataugliche Handballsportstätte freuen.

Nach so vielen Jahren, in denen wir um die Halle gekämpft haben, ist es heute ein großer Tag für die Stadt, den ThSV und die Vereine. Wir brauchen diese moderne Arena, so René Witte.

Die Stadt Eisenach benötigt weitere Sportstätten für den Schul-, Wettkampf- und Vereinssport. Die größte Sporthalle, die Werner-Aßmann-Halle, entspricht nicht den Anforderungen der Handballbundesliga. Unter anderem deshalb plant die Stadt den Neubau einer entsprechenden Halle. Das Großprojekt befindet sich nach einem Beschluss des Eisenacher Stadtrates in Regie der Städtischen Wohnungsgesellschaft (SWG). In einem Standortauswahlverfahren setzte sich das Areal am Heinrich-Erhardt-Platz durch. Das hier stehende Industriedenkmal „O1“, ehemals Stammwerk der BMW-Automobilproduktion, ist seit mehr als 20 Jahren ohne Nutzung. Die Wiedernutzung des „O1“ bringt eine positive Stadtentwicklung im Gebiet zwischen Hörsel und Rennbahn. Für den Einbau der Sportarena werden nur Teile des Industriedenkmals benötigt.

Finanzierung
Die Gesamtkosten sind mit rund 26,21 Millionen Euro veranschlagt. 12, 8 Millionen Euro sind Bundesmittel, 9 Millionen Euro fließen über die Schuldendiensthilfe des Landes Thüringen. 2,2, Millionen Euro stammen aus Städtebaufördermitteln, weitere 1,2 Millionen Euro aus der Sportstättenförderung. Hinzu kommen Fördergelder in Höhe von 600.000 aus Denkmalschutzmitteln. Bei der Stadt Eisenach verbleibt ein Eigenanteil von rund 363.000 Euro.

Sportarena
Die Halle soll vornehmlich dem Schul- und Vereinssport dienen, hier hauptsächlich ab Sekundarstufe I. Schwerpunktsportarten im Vereinssport sind neben Handball auch Volleyball und Basketball. Mindestanforderungen an die neue Halle sind:
• multifunktionale und teilbare 3-Feldsporthalle (mind. 45 m x 32 m) mit doppelschaligen Trennvorhängen, lichtes Raumprofil mindestens 7 Meter,
• Einhaltung der künftigen Standards der 1. Handballbundesliga mit rund 4.000 Zuschauerplätzen,
• Trainingsbetrieb: auf gleichzeitig 3 Volleyballfeldern oder mind. 2 Basketballfeldern,
• Wettkampfbetrieb: Handball (1. Bundesliga Männer), Volleyball (Regionalliga), Basketball (Regionalliga).

Industriedenkmal
Beim „O1“ handelt es sich um ein seit über 20 Jahren leer stehendes Gebäude, welches unter Denkmalschutz steht. Es wurde 1933-34 als Stammwerk der BMW Automobilproduktion am Standort Eisenach als voll unterkellerter dreigeschossiger Stahlskelettsystembau errichtet. In der Mitte befindet sich ein Lichthof, dort ist das Erdgeschoss mit einem Satteldach überspannt. Das Gebäude ist weitgehend frei von Innenwänden, nahezu vollständig entkernt. Das Industriedenkmal „O1“ liegt im ehemaligen AWE Gelände nördlich des historischen Zentrums.

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