Weitere Arbeiten im Fledermauskeller abgeschlossen

Im Eisenacher Ortsteil Neuenhof konnten wieder einige Arbeiten zum Erhalt des Fledermauskellers, eines außergewöhnlichen Quartiers dieser Tiere, abgeschlossen werden. Seit 2002 wird der Fledermauskeller Schritt für Schritt saniert.

Im vergangenen Winter wurden die baufälligen Deckenschächte ausgemauert, in denen die Fledermäuse stets ab Ende März dicht gedrängt hängen. Außerdem wurde ein neues Haltegitter für die Fledermäuse angebracht. Dies war dringend nötig, da die provisorische Gaze von den Fledermäusen inzwischen teilweise zerfressen war. Jetzt können sich die Mausohren an einem Gitter aus Edelstahl festhalten, das sie in diesem Frühjahr auch ohne Probleme angenommen haben.

Ein neues Gebäude über dem Kellerbereich verhindert, dass Oberflächenwasser durchsickert. Durch zu geringe Deckenstärken und mangelhafte Abdichtung im Keller konnte das Wasser bisher fast ungehindert in die Kellerräume eindringen und hat in Verbindung mit Frost die massiven Bauschäden verursacht. Auch der alte baufällige Eingangsbereich ist damit verschwunden.
Das Haus steht nun auch der Interessengemeinschaft Fledermausschutz mit dem ehrenamtlichen Fledermausbeauftragten Alexander Claußen für die Naturschutz- und Öffentlichkeitsarbeit zu Verfügung.
Für die Arbeiten im Fledermauskeller setzt die Stadt Eisenach Ausgleichsgelder ein, die im Rahmen der Nordverlegung der Autobahn gezahlt werden. Weitere finanzielle Unterstützung gab es vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt. Insgesamt wurden rund 48000 Euro für den Erhalt dieses außergewöhnlichen Wochenstubenquartiers des Großen Mausohrs investiert.

Seit Jahrzehnten nutzen diese Fledermäuse den alten unterirdischen Brauereikeller in Neuenhof als Quartier. Jedes Jahr bringen ca. 900 Große Mausohren dort ihre Jungtiere zur Welt. Bei einer Luftfeuchtigkeit von fast 100 Prozent und nur rund 10 Grad Lufttemperatur hängen die Fledermäuse häufig an tropfnassen Hangplätzen, was winterquartierähnlichen Bedingungen entspricht.
Das Quartier genießt deshalb überregionale Bedeutung, steht seit 1988 unter gesetzlichem Schutz und wurde auch in die Liste der europäischen FFH-Objekte (Flora-Fauna-Habitat) aufgenommen. Im Januar 2001 wurde das Grundstück einschließlich der Kelleranlagen durch die Stadt Eisenach gekauft, um der einmaligen Fledermaus-Unterkunft einen dauerhaften Schutz zu gewährleisten.

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