Wimpelwanderung 2018: Von Hexengeflüster, Zaubersbrücke und vertikaler Nordsee

Die dritte Etappe der Wimpelwanderung führte von Eschwege über Jestädt, Kleinvach, Bad Sooden-Allendorf und Ahrenberg bis nach Oberrieden. Für Teilabschnitte der insgesamt 23,7 Kilometer messenden Strecke hatten sich fast 30 Wanderfreunde des Werratalvereins eingefunden. Die Mitglieder der Ortsgruppe Eschwege treffen sich jeden Mittwoch zum Wandern und nutzten die Gelegenheit, gestern (8. August) die diesjährigen Wimpelwanderer zu begleiten.

Märchenhaft muteten die Stationen der dritten Etappe an. Auf ihrem Weg, der diesmal direkt oder dicht an der Werra entlangführte, passierte die Gruppe das „Hexengeflüster“ am Werratal-Radweg. Was es hier allerdings so zu flüstern gab, wird nicht verraten – vielleicht nur so viel: die Wanderer hatten ein Geburtstagskind in ihren Reihen: Susanne Hähner, Blumenschmückerin und Schlussläuferin der Wimpelwandergruppe.

Die etwas weiter gelegene Zaubersbrücke berichtet von einer Sage. Ein armer Fischer soll hier einem armen Männlein geholfen haben und dafür mit reichlich Gold beschenkt worden sein, welches ihm aber letztlich doch kein Glück brachte. Und so sehen es wohl auch die Teilnehmer der Wimpelwandergruppe, denn allein das Dabeisein ist für sie das größte Glück in ihrem Wanderleben. So geht es auch den beiden, die auf eigene Initiative die Gruppe schon seit Eisenach begleiten. Ihre Wanderbegeisterung würdigte Ulrich Böckel, stellvertretender Fürsteher des Rennsteigvereins 1896 e.V. und Vorsitzender von dessen Ortsgruppe Stedtfeld, indem er Sabine Oguntke aus Bielefeld und Egon Kemmler aus Südthüringen die Plakette des 118. Deutschen Wandertages schenkte. Sie berechtigt zur Teilnahme an allen geführten Wanderungen und Veranstaltungen einschließlich Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs in Detmold in gut einer Woche.

Nach gut der Hälfte der Wegstrecke kehrte die knapp 50 Leute zählende Wanderguppe im „Fischerstübchen“ in Bad-Sooden-Allendorf ein. Eigens für die Wanderer wurde in Windeseile ein großer Grill angeworfen. Anschließend waren es noch etwa vier Kilometer bis zum Gradierwerk neben der Werrataltherme. Dort empfing Bad Sooden-Allendorfs Bürgermeister Frank Hix die Wandersleute und erläuterte die Bedeutung des Gradierwerkes für die Stadt, das wegen seiner gesunden Wirkung auf die Atemwege von den Einheimischen gern als „vertikale Nordsee“ bezeichnet wird.

Nun lagen noch etwa sieben Kilometer Wegstrecke vor der Wandergruppe. Kurz vor dem Ziel erreichte sie die mit 330 Metern hoch gelegene Jägereiche auch den höchsten Punkt dieser ansonsten recht flachen Tagesetappe.

Heute führt die Tagesetappe von Oberrieden über Witzenhausen bis nach Ziegenhagen.

Eisenacher Wimpelwandergruppe: Seit dem 4. August ist eine Gruppe Wanderer aus Eisenach und Umgebung unterwegs und bringt den Wanderwimpel der Deutschen Wandertage von Eisenach nach Detmold. Eisenach war im letzten Jahr der Ausrichter des 117. Deutschen Wandertags, Detmold ist der Nachfolger in diesem Jahr. Zur Wandergruppe gehören 16 Personen, darunter Vertreter von Wandervereinen, Touristiker und Kommunalpolitiker. Sie werden angeführt von Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Mit dabei ist auch Christine Lieberknecht  ehemalige Ministerpräsidentin von Thüringen und heutige Vorsitzende des Thüringer Wanderverbands. Die Wandergruppe wird in Detmold am 16. August eintreffen und den Wimpel bei der Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Wandertages an den Gastgeber überreichen.

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