Wo steckt das Glück und wie finde ich es?

Die neue MDR Wissen-Doku in der Ostkantine des ehemaligen Wartburgwerkes

Eisenach ist auch für den MDR immer wieder ein attraktiver Veranstaltungspartner. Das beweisen nicht nur die jährlich sehr gut besuchten MDR-Musiksommerkonzerte, sondern seit dieser Woche auch die Kooperation der Stadt (über das städtische Kulturamt) mit der MDR Onlineplattform MDR Wissen. Hier wird Wissenschaft auf eine sehr anschauliche und informative Weise für eine breite Hörer- und Zuschauerschaft aufbereitet und angeboten. Jetzt erlebte ein sehr aufmerksames Publikum in der ehemaligen Ostkantine des Wartburgwerks, wo der Verein Automobilbau Museum Eisenach e.V. seine Fahrzeuge aufstellt und auch aufbereitet, zwei informative Stunden zu der jeden Menschen betreffenden Frage: Was macht uns glücklich? Wie kann ich meine Lebenszufriedenheit tatsächlich beeinflussen?

Moderator Tobias Ossyra suchte in der Vorabpräsentation des Films in der neuen MDR WISSEN-Doku nach ganz unterschiedlichen Antworten. Danach diskutierten Katja Wolf, Oberbürgermeisterin der Stadt Eisenach, Ralf-Peter Fuchs, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Eisenach-Gerstungen, Tobias Ossyra, Reporter von MDR WISSEN, Christoph Peters, Autor des Films und Daniel Vogelsberg, Redaktionsleiter von MDR WISSEN über ihre ganz persönlichen Glückserfahrungen und Glücksentbehrungen und setzten diese in Beziehung zu den im Film gemachten Positionen.

Da waren die Bäckerfamilie aus der Lausitz, die mit Leidenschaft Brot backt und sich gar nichts anderes vorstellen möchte, die querschnittgelähmte Tänzerin, die ihrem Schicksal jede Menge Bewegung und Kunst abtrotzt oder der Extremsportler, der den Flow sucht, um sich in Raum und Zeit gewissermaßen aufzulösen. Superintendent Fuchs sprach aber auch von seiner Erfahrung, dass es nicht immer gelänge, Menschen wieder ins Glück hinein zu begleiten. Katja Wolf sah ihre politische Berufung – für die Menschen voll und ganz da zu sein – als großes Glück an. Alle waren sich einig, dass es ohne die soziale Einbindung auch kein Glück geben könnte. Auf dem Weg zum Glück, so eine Aussage des Films, sei durchaus auch jeder irgendwie sein eigener Schmied, denn 50 Prozent Glück wären genetisch, 40 Prozent könnte man aber über bewusstes Verhalten selbst gestalten und nur 10 Prozent wären äußere Einflüsse wie etwa Gesundheit, Reichtum und Schönheit.

Einige Besucher der Veranstaltung hatten früher im Automobilwerk gearbeitet, zum Beispiel in der Buchhaltung im obersten Stockwerk vom O1, und kehrten nun nach langer Zeit wieder an den Ort ihres werktätigen Mittagessens zurück. Auch das empfanden sie als bewegendes Glück, hier Teil eines guten Betriebs gewesen zu sein. Andere riefen ihre Freunde aus der Ostkantine an oder schickten Bilder per Handy, dass sie gerade an alter Wirkungsstätte säßen.

Die Veranstaltung konnte nur dank des wunderbaren Engagements des Automobilvereins in der historisch sanierten Ostkantine stattfinden. Die MDR-Verantwortlichen haben sich hier sichtlich wohl gefühlt und waren voll des Dankes an die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

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