WORKSHOP KLIMASCHUTZ: INTERAKTIVE IDEENKARTE ONLINE – KONZEPT IM SOMMER 2022 FERTIG

Etwa 30 Eisenacher*innen beteiligten sich am vergangenen Donnerstag, 21. Oktober, am ersten Workshop für mehr Klimaschutz. Die Stadt Eisenach erstellt derzeit ein Klimaschutzkonzept, um die Treibhausgasemissionen im Stadtgebiet zu senken. „Innerhalb des nächsten Jahrzehnts müssen sich die Investitionen mehr als verdreifachen, um die Vereinbarungen des Pariser Abkommens zu erreichen. Auch der Eisenacher Stadtrat hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. Ich danke Ihnen, dass Sie alle gekommen sind, um sich einzubringen“, begrüßte Ingo Wachtmeister, Dezernent für Bildung, Jugend, Kultur und Stadtentwicklung, die Teilnehmenden.

Das Thema rückt nicht erst seit den verheerenden Starkregenereignissen in Göringen oder dem Hochwasser im benachbarten Mosbach stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung. Bereits im Jahr 2020 rief der Eisenacher Stadtrat den „Klimanotstand“ aus und formulierte 25 Ziele, mit der die Wartburgstadt zukünftig auf den Klimawandel reagieren möchte. Damit sich tatsächlich etwas bewegt, arbeitet seit diesem Frühjahr die Klimaschutzmanagerin der Eisenacher Stadtverwaltung, Anne Häring, an einem integrierten Klimaschutzkonzept. Der erste Schritt – die Analyse des aktuellen Energieverbrauchs der Stadt nach Sektoren – ist bereits gegangen.

20 Prozent des Eisenacher Energiebedarfs stammt aus erneuerbaren Quellen

So stellte Andreas Steege von der Target GmbH aus Hameln eine Übersicht über die Treibhausgase, die auf das Konto der Stadt Eisenach gehen, vor und zeigte auf, wie viel Energie schon jetzt aus erneuerbaren Quellen stammt. Im Moment sind das immerhin ungefähr 20 Prozent, davon 70 Prozent aus Windkraft und etwa neun Prozent aus Photovoltaik. Zum Vergleich: Deutschlandweit liegt der Anteil bei aktuell bei 17 Prozent, in Thüringen sogar nur bei 10 Prozent. Der Referent machte deutlich, dass die kommunale Infrastruktur nur etwa ein Prozent des Energieverbrauchs der gesamten Stadt ausmacht. Es brauche also viele Beteiligte, um nachhaltig etwas für die Umwelt zu erreichen.

Anschließend ging es um konkrete Maßnahmen, die in Zukunft für mehr Klimaschutz sorgen sollen. Zahlreiche Redebeiträge aus dem Publikum beschäftigten sich mit Anregungen für die Stadtentwicklung. Die Klimaschutzmanagerin benannte insgesamt sechs Handlungsfelder, die das integrierte Klimaschutzkonzept abdeckt:

  • Aktive Rolle der Stadtverwaltung für mehr Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel – beispielsweise durch besseren Hochwasserschutz bei Starkregen oder Waldumbau durch Pflanzung von Bäumen, die besser mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen
  • Nachhaltige Mobilität
  • Erneuerbare Energie – Thüringen hat das Ziel, bis zum Jahr 2040 den Energiebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu decken
  • Klimafreundliche Industrie, Gewerbe, Dienstleistung und Handel
  • Private Haushalte (Beratung, Bildung, Fördermöglichkeiten)
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Noch bis zum 16. Januar 2022 können alle Bürger*innen zudem in einer interaktiven Ideenkarte im Internet ihre Ideen und Maßnahmenvorschläge für mehr Klimaschutz in Eisenach einreichen und die Ideen anderer unterstützen. Diese werden im weiteren Erstellungsprozess berücksichtigt. Weitere Informationen dazu gibt es hier.

Ein weiterer Workshop findet im kommenden Frühjahr statt. Bis September 2022 wird das Klimaschutzkonzept fertiggestellt und dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Ansprechpartnerin ist Klimaschutzmanagerin Anne Häring, Tel.: 03691/ 670 531, E-Mail: anne.haering@eisenach.de. Wir freuen uns auf Ihre Ideen!

 

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