Yiddish Summer Weimar goes Eisenach 2022

Das viel beachtete Festival für jiddische Sprache und Kultur – Yiddish Summer Weimar (YSW) – ist in diesem Jahr zum dritten Mal in Eisenach zu Gast. In vier Konzerten in der Wandelhalle präsentiert der YSW in Kooperation mit der Stadt Eisenach vom 21. Juli bis 10. August 2022 weltweit bekannte Gruppen und Stars der Szene.

Jiddisch ist eine Weltsprache, auch die jiddische Musik. Diese Botschaft soll wieder in die Welt hinausgetragen werden. In diesem Sinn ist der Yiddish Summer ein Gewinn für Eisenach, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf bei der offiziellen Vorstellung des Programms in der Wandelhalle am Kartausgarten am heutigen Mittwoch, 13. Juli.

Unter dem diesjährigen Thema „Greco-Turkish-Yiddish Connections” nähern sich die Ensembles den Verbindungen der Musiken der Menschen aus der Region des Schwarzen Meeres an.

Wir werden immer alles dafür tun, um hier gegen das Vergessen unseren Beitrag zu leisten, den wir uns zur Pflicht gemacht haben, unterstrich Dr. Achim Heidenreich, Leiter des Fachdienstes Kultur, die Bedeutung des Festivals.

Jiddische Musik könne wunderbar als Folkmusic verstanden werden, die direkt in die Beine gehe. Die jiddischen Rhythmen und Gesänge seien immer wieder faszinierend.

Der YSW ist ein mitreißender Höhepunkt im Eisenacher Kulturjahr: Als Open Air in der Wandelhalle und vor der malerischen Kulisse des Kartausgartens bezaubert das Konzertereignis in Eisenach. Dazu passend lautet das Motto „EA – der Sommer in Eisenach ist E_infach A_anders.“

Wir freuen uns besonders, den Yiddish Sumer Weimar wieder nach Eisenach in den wunderbaren Veranstaltungsort Wandelhalle zu bringen und so das erfolgreiche, gut besuchte Format der Open-Air-Konzerte fortzusetzen. In der Wandelhalle werden in diesem Sommer Musiker*innen aus den USA, Israel, Türkei, Griechenland und weiteren europäischen Ländern zu erleben sein. Das Publikum kann sich auf vier einzigartige Konzertabende freuen, die auf verschiedene Weise das Zusammenspiel jiddischer Musik mit griechischen, türkischen und weiteren Musiktraditionen auf die Bühne bringen., so der Kurator des Yiddish Summer Weimar Andreas Schmitges.

Den Auftakt geben am 21. Juli „The Amber Gate”, ein jiddisch-griechisches Septett unter der Leitung des Künstlerischen Leiters des YSW, Dr. Alan Bern. Es folgen „Mamaliga“ aus Boston mit vielschichtigen Arrangements originaler und traditioneller Klezmer-Melodie und „KaraYam“, ein jiddisch-türkisch-griechisches Quintett. Abschluss der Konzertreihe in Eisenach bildet das „Caravan Orchestra & Choir“ mit über 40 jungen Sänger*innen und Musiker*innen aus Haifa und Weimar.

Die Reihe „Yiddish Summer goes Eisenach“ findet seit 2020 jährlich in Kooperation mit dem Fachdienst Kultur der Stadtverwaltung Eisenach statt und erfreute sich in dieser Zeit eines regen Interesses seitens des Eisenacher Publikums. Kartenbestellung und weitere Informationen unterhttps://yiddishsummer.eu/de/haupt/events/in-eisenach.html sowie in der Tourist-Information Eisenach am Markt.

Programm:

21.7.2022 | 20 Uhr | Wandelhalle Kartausgarten

The Amber Gate

Jiddische & Griechische Musik wiedervereint

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Vor 20 Jahren öffneten Brave Old World und das Smyrna Trio das Tor für die Wiederentdeckung des jahrhundertealten Austauschs zwischen jiddischer und griechisch-türkischer Musik. In diesem Jahr kommen die Mitglieder dieser legendären Ensembles beim Yiddish Summer Weimar zum ersten Mal wieder zusammen. Zu hören sind leidenschaftliche Lieder auf Jiddisch und Griechisch über Exilerfahrungen, unerwiderte Liebe, Unterweltfiguren und historische Ereignisse sowie treibende und zugleich sinnliche Tanzmelodien, virtuos vorgetragen von anerkannten Meister*innen ihrer Traditionen.

28.7.2022 | 20 Uhr | Wandelhalle Kartausgarten

Mamaliga

Klezmer Quartett aus Boston, USA

Ungestüm und treibend, beschwingt und elegisch verschmilzt Mamaliga die Klezmer-Melodien aus Yiddishland mit der Sensibilität der heutigen Zeit. Die vier jungen Musiker*innen spielen vielschichtige Arrangements originaler und traditioneller Melodien, die Dich zum Tanzen, Lachen und Weinen bringen – vielleicht alles auf einmal! Mamaliga ist eine von der Kritik gefeierte Klezmer-Band mit Sitz in Boston und Brooklyn, USA. Nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Dos Gildn Bletl“ im Jahr 2021 ist Mamaliga bei Yiddish New York und KlezKanada aufgetreten und wurde bei den Bubbe Awards 2021 in Sao Paulo, Brasilien, für die beste Klezmer-Eigenkomposition ausgezeichnet.

9.8.2022 | 20 Uhr | Wandelhalle Kartausgarten

KaraYam

Musikalisches Erbe des Schwarzen Meeres

KaraYam zelebriert das gemeinsame musikalische Erbe der Völker rund um das Schwarzes Meer – von Anatolien über den Balkan bis nach Osteuropa und in den Kaukasus. Griechische Melodien treffen auf Klezmer, osmanische Musik auf Balkanrhythmen – und vieles mehr! KaraYam („kara“ = „schwarz“ auf Türkisch; „yam“ = „Meer“ auf Jiddisch) besteht aus fünf Musiker*innen mit unterschiedlichem Hintergrund, die Melodien spielen, die mal froh und mal traurig sind, mal schneller und mal getragener und die dabei Stile und Lieder vermischen und die konventionelle Sichtweise von getrennten Traditionen in Frage stellen.

10.8.2022 | 20 Uhr | Wandelhalle Kartausgarten

Caravan Orchestra & Choir

New Routes

Das Caravan Orchestra & Choir, das mit dem Shimon-Peres-Preis ausgezeichnete Kooperationsprojekt des Yiddish Summer Weimar, der Universität Haifa und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, kehrt 2022 mit einem neuen Team von künstlerischen Leiter*innen und einem neuen Programm zurück! Was gleich bleibt, ist die unglaubliche Energie und Inspiration, die von jungen Musiker*innen aus Israel und Europa ausgeht, die tief in ihre eigenen und die gegenseitigen Musiktraditionen eintauchen und musikalische Mischformen hervorbringen, die es so noch nie gegeben hat.

Yiddish Summer Weimar: Der Yiddish Summer Weimar begann 1999 als Wochenendworkshop. Mittlerweile hat sich das Festival zu einem der weltweit wichtigsten Sommerprogramme entwickelt, die traditionelle und zeitgenössische jiddische Kultur lehren, weiterentwickeln und einem Publikum präsentieren.
Die künstlerische Leitung liegt bei Alan Bern, der im YSW seine Vorstellung einer kreativen, transkulturellen, Generationen umspannenden Gemeinschaft umsetzt, die Platz für Menschen unterschiedlichster Backgrounds bietet. Das Herz des Yiddish Summer bilden die einwöchigen Workshops, die von internationalen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen unterrichtet werden. Die Themen der Workshops sind am Puls der Zeit, in den Workshops wird gelernt und diskutiert, Individualität und Gemeinschaftserleben erfahren gleichermaßen ihre Berechtigung und natürlich kommt auch das eigene Kreativsein nicht zu kurz.
Die Festivalwoche lockt mit abendlichen Konzerten, die von Künstler*innen bestritten werden, die sich sowohl in der jiddischen Musikwelt als auch in anderen osteuropäischen Stilistiken einen Namen gemacht haben. Tagsüber laden Mitmachprogramme ein: Schnupperkurse zur jiddischen Sprache, Musik, zum Tanz und zum Kochen, eine Filmserie und viele andere Veranstaltungen – für jedes Alter und für jeden Kenntnisstand ist etwas dabei.(Quelle: yiddishsummer.eu)

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