200. Geburtstag des Malers Moritz von Schwind

Der Maler Moritz von Schwind wäre am 21. Januar 2004 200 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass eröffnet am Geburtstag auf der Wartburg eine Sonderausstellung.

Dazu informiert die Wartburgstiftung:
«Saure Wochen, frohe Feste» erlebte der Münchener Meister 1854/55 auf der Wartburg. Inmitten eines geräuschvollen Baubetriebs – beispielsweise entstand nebenan soeben der neue Bergfried – malte Schwind seine Fresken in Landgrafenzimmer, Sängersaal und Elisabethgalerie, oft im Streit mit dem Architekten oder ungehalten über die häufigen Störungen durch Neugierige. Einfach war er wohl nicht zu handhaben, wie man in den Tagebüchern des Wartburgkommandanten von Arnswald nachlesen kann. «Einige Patsche auf sein loses Maul oder ein Schloss davor» wünschte der dem ständig räsonierenden Choleriker einmal entnervt. Des Künstlers Werke bewunderte er dagegen zutiefst und versäumte es auch nicht, den «Schöpfungsakt» eines Bildes in der Elisabethgalerie aufs Blatt zu skizzieren: Der wohlbeleibte Schwind in fast koketter Haltung, den Pinsel in der Rechten, ein Tuch in der Linken und zwischen den Zähnen die Tabakspfeife.

Das reizende Zeitzeugnis ist eines der Stücke, die ab 21. Januar – dem 200. Geburtstag des Malers – in einer kleinen Kabinettausstellung zu sehen sind. Hierin bieten Skizzen und Entwürfe eine interessante Ergänzung zu den Wartburgfresken und lassen erahnen, wie intensiv sich Schwind mit Bildfindung und Komposition beschäftigt hat. Die kleinen Kostbarkeiten sind Porträts des Großherzogs Carl Alexander und seiner Gemahlin Sophie, des Burgkommandanten oder der im Eisenacher Exil lebenden Helene von Orleans, deren Erscheinen des Meisters Herz stets höher schlagen ließ.
Die Ausstellung wird bis zum Jahresende Bestandteil des Wartburgmuseums sein.

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