Auf Bachs Spuren 460 km unterwegs

Wolfram Hildebrandt aus Dresden machte sich am 16. Oktober 2005 auf den Weg von Arnstadt nach Lübeck. Start war das einstige Wohnhaus von Johann Sebastian Bach und Ziel die Marienkirche in Lübeck in der Dietrich Buxtehude wirkte. Am 29. Oktober kam Hildebrandt, gekleidet als Bach in historischem Kostüm, in Lübeck an.
1705 war Bach einst auch gelaufen. Er wollte als 20-Jähriger von Buxtehude lernen und seinem Orgelspiel lauschen. Bach war gut 14 Tage unterwegs.

Schon vor 30 Jahren hatte Wolfram Hildebrandt die Idee, einmal diese Strecke zu bewältigen. Als ehemaliger Kettenraucher wollte er etwas für seine Gesundheit tun und verschrieb sich dem Langstreckenwandern (ab 50 km). Ein Freund brachte den Bauingenieur auf die Sache mit Bach. Karten wurden gewälzt, Literatur gesucht und studiert.
Doch erst als Rentner fand er die Zeit. Seit Januar dieses Jahres befasste sich der 70-Jährige intensiv mit den Wanderplanungen. Die Strecke wurde anhand einer Karte von 1690 ausgewählt. Posthistoriker gaben Tipps. 160 Orte durchwanderte er und fand zehn bekannte Postsäulen und -steine, entdeckte und dokumentierte weitere 15.
Nach der Harzdurchquerung ging es praktisch entlang der B 7. 14 Tage war er jeweils von 9 bis 18 Uhr zu Fuß unterwegs. 13 Tage hatte er immer einen wolkenlosen Himmel.
Von Lübeck ging es mit dem Zug zurück. Bach musste die Strecke zu Fuß bewältigen, war ein Vierteljahr in Lübeck geblieben.
Eine der ersten Stationen nach der erfolgreichen Wanderung war für Wolfram Hildebrandt das http://www.bachhaus.de(Eisenacher Bachhaus), wo er von Direktorin Dr. Franziska Nentwig herzlich empfangen wurde. Schon jetzt hat er weitere Termine, wo er über seine ungewöhnliche Wanderung berichten muss. «Ich erzähle lieber alles, ein Buch wird es nicht geben», so Hildebrandt.

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