«B+A+C+H = 14»: Sonderausstellung zu Bachs Zahlenmystik

14 Knöpfe hat Bachs Weste auf dem berühmten Bach-Porträt von 1746. 14 Punkte enthält das Monogramm auf der Vorderseite des «Bach-Pokals», des im Bachhaus aufbewahrten Trinkglases aus Bachs Besitz. 14 Kanons schrieb Bach über das Bass-Motiv der Goldberg-Variationen. 14 «Contrapuncti» enthält Bachs «Kunst der Fuge». All das ist kaum Zufall. Denn im Barock setzte man spielerisch Zahlen und Buchstaben mit dem «Zahlenalphabet» zueinander in Beziehung.

Danach ist A = 1, B = 2, usw. Aus B+A+C+H wird so 2+1+3+8, zusammen: Vierzehn. Vierzehn ist also die «Bach-Zahl». Dreht man 14 um, entsteht 41: Das ist wiederum die Summe von J+S+(B+A+C+H)= 9 + 18 + (14).

Die Buchstabenfolge JSB hat den Zahlwert 29, und den gleichen Zahlwert haben die Buchstaben SDG, die Bach unter viele Werke schrieb: Nach den Regeln des poetischen Paragramms, nach denen sich jedes Wort durch ein anderes mit gleichem Zahlwert ersetzen lässt, bedeuten diese Buchstaben also nicht nur «Soli Deo Gloria» (Allein Gott die Ehre), sondern sind zugleich Bachs raffinierte Unterschrift. Solche Zahlenspiele werden zur «Zahlenmystik» in der sogenannten «Kabbala», die Begriffen der Bibel Zahlen zuordnet und deren Auftauchen an anderer Stelle als göttlichen Fingerzeig, als Offenbarung interpretiert. Manche meinen, dass sich eine solche Zahlenmystik auch in Bachs Werkenverbirgt: geheime Botschaften, die sich durch das Zählen von Takten, Einsätzen, oder Notenwerten entschlüsseln lassen. So soll Bach sogar sein eigenes Todesdatum vorhergesagt haben.

Am 21. März 2014 eröffnet im Bachhaus die Sonderausstellung «B+A+C+H=14», die mit reichlich Augenzwinkern der Frage nach Zahlen und anderen Rätseln im Werk von Bach nachgeht. Es ist reiner Zufall, dass Bach an diesem Tag seinen 329. Geburtstag feiert – Quersumme: 14

.«B+A+C+H = 14». Sonderausstellung im Bachhaus Eisenach vom 21.3. – 9.11.2014