Bachhaus erwirbt Erstdruck von Bachs «Musikalischem Opfer» von 1747

Das letzte bekannte, in Privatbesitz verbliebene Exemplar des 1747 erschienenen Erstdrucks von Bachs «Musikalischem Opfer» wurde nunmehr vom Bachhaus Eisenach erworben. Den Kauf pünktlich zu Bachs 329. Geburtstag ermöglichte eine Spende der Wartburg-Sparkasse und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen in Höhe von 10.000 €.

Bach schrieb das «Musikalische Opfer» nach seinem Besuch bei Friedrich dem Großen in Potsdam am 7. Mai 1747. Der Preußenkönig hatte ihm ein Thema vorgegeben, über das Bach vor Ort eine dreistimmige Fuge improvisierte. Zurück in Leipzig, komponierte er über das «Königliche Theme» noch eine sechsstimmige Fuge und eine Reihe von Kanons. Diese ließ er durch Johann Georg Schübler in Zella (Thüringen) stechen und in Leipzig bei Immanuel Breitkopf drucken und schickte ein Exemplar an Friedrich den Großen.
Zu Bachs Lebzeiten entstandene Drucke von Bachs Werken sind heute äußerst selten. Von Bachs «Musikalischem Opfer» – ursprünglich gab es zwischen 100 und 300 Stück, genau weiß man es nicht – ist nur noch der Verbleib von achtzehn Stück bekannt, bis auf eins alle im Besitz von öffentlichen Bibliotheken und Archiven. Das in Privatbesitz verbliebene hat das Bachhaus nun erworben. Es enthält den Titel, die Widmung und die 3-stimmige «Preußische Fuge», die Bach vor Friedrich aufführte. «Wir sind dankbar und überglücklich – es ist ein überaus bedeutsamer Erwerb für uns», so Bachhaus-Direktor Jörg Hansen.

Den Ankauf einen Tag vor Bachs Geburtstag am 21. März machte erst eine Spende der Wartburg-Sparkasse und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen in Höhe von gesamt 10.000 € möglich. Für weitere 10.000 € hat der Freistaat Thüringen eine Finanzierung in Aussicht gestellt. Verbleibende 12.000 € finanziert das Bachhaus mit Hilfe seinerTrägerin, der Neuen Bachgesellschaft e.V.