Bachhaus – Preisträger stehen fest

Am Montag wurden im Rautenkranz am Markt die 12 Wettbewerbsbeiträge zur Museumserweiterung des Bachhauses vorgestellt. Mit Mitteln des Freistaates Thüringen unter weiterer Förderung im Rahmen eines Leuchtturmprojektes der Bundesrepublik Deutschland führt der Auslober, die Neue Bachgesellschaft e.V. Leipzig (NBG), die Sanierung, den Umbau und Neubau sowie – in Zusammenarbeit mit der Bachhaus Eisenach gGmbH als Museumsbetreiberin – die Neukonzeption der Ausstellung des Bachhauses in Eisenach durch.
Die Aufgabe für die teilnehmenden Architekten: Die NBG beabsichtigt, in unmittelbarem Anschluss an das vorhandene historische Bachhaus am Frauenplan 21 in Eisenach einen Neubau in Ergänzung des bisherigen Museums am Geburtsort Johann Sebastian Bachs zu errichten. Der Neubau soll sich unmittelbar an das denkmalgeschützte Bachhaus anschließen und mit diesem sowie dem bereits auf dem Grundstück errichteten Neubau (2-geschossiger Flachbau) in funktioneller Gesamtlösung im Rahmen des Nutzungskonzeptes verbunden werden. Der im rückwärtigen Teil des historischen Bachhauses gelegene Garten ist zu erhalten. Im übrigen orientiert sich die Bebauung an dem Grenzverlauf der beiden Grundstücksparzellen. Dabei ist der städtebaulichen Verträglichkeit der Konzeption bei sensibler Fassadengestaltung und Beachtung der vorhandenen Kubatur ein ebenso hoher Rang einzuräumen wie der Aufgabe des Museums als kulturellem Gedächtnisort mit internationaler Bedeutung, jedoch mit Vorrang einer schlüssigen Verwirklichung des Gesamtnutzungskonzepts.
Das Raumprogramm des Neubaus erfordert im wesentlichen einen neu zu gestaltenden Eingangsbereich mit einem behindertengerechten Zugang zum historischen Bachhaus, einen Verweilbereich mit Cafe zum Garten hin, einen Museumsshop sowie Ausstellungsflächen für Dauerausstellung und Wechselausstellung. Weiter sind Räumlichkeiten für die Verwaltung vorzusehen. Insgesamt soll eine Hauptnutzfläche von etwa 1120 m² geschaffen werden. Wettbewerbsart: Beschränkt offener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren. Das Wettbewerbsverfahren ist anonym.

Fachpreisrichter waren: Prof. Jochem Jourdan (Frankfurt), Prof. Dr. Gerd Claus Wagner (Düsseldorf), Prof. Hubert Rieß (Weimar), Dr.-Ing. Anke Schettler (Weimar), Dr. Hans-Joachim Haaßengier (Marburg). Sachpreisrichter waren: Prof. Dr. Martin Petzoldt (NBG), Dr. Franziska Nentwig, (Bachhaus Eisenach gGmbH), OB Gerhard Schneider (Eisenach), Dr. von Trützschler (ThMWFK)
Als Sachverständige wurden gehört: Prof. Dr. Ernst Badstübner (Förderkreis zur Erhaltung Eisenachs e.V.), Dr. Karl-Heinz Hänel (ThMWFK), Dr. Hartmut Johnsen (NBG), Cornelia Krumbiegel (Direktorin a.D. Bach-Museum Leipzig), Dr. Sutter (Thüringer Landesamt für Denkmalpflege), Klaus Vogel (Direktor Deutsches Hygiene Museum Dresden).

Am Wettbewerb nahmen 12 Architekten und Büros teil:
AFF architekten (Weimar);
Auer + Weber + Partner, Freie Architekten (Stuttgart);
Christof Gemeiner Architekt (Hilden);
Prof. HG. Merz, Freier Architekt (Berlin);
Penkhues Architekten (Kassel);
Müller Reimann Architekten (Berlin);
Sauerbier Wagner Giesler Architekten (Eisenach);
Dipl.-Ing. Architekt, J. Schmitz (Traben-Trarbach);
Architekturbüro Sickmann & Partner (Leipzig);
Springmeier Architekten (Braunschweig);
Dipl.-Ing. Architekt, G. Stürken (Kassel);
Dipl.-Ing. Architekt, A. Tesdorpf (Berlin).

Preisträger wurden:
1. Preis (7500 Euro) Penkhues Architekten aus Kassel;
2. Preis (5000 Euro) Dipl.-Ing. Architekt, A. Tesdorpf aus Berlin und
3. Preis (2500 Euro) Auer + Weber + Partner, Freie Architekten aus Stuttgart.
Eine lobende Erwähnung gab es für AFF architekten aus Weimar.

Nach der Tagung der Jury und der Verleihung der Preise werden in einer öffentlichen Ausstellung der Pläne und Modelle im Rautenkranz (Zugang über die Marktgasse) der Öffentlichkeit präsentiert. Diese Ausstellung wird voraussichtlich bis zum 19. März 2003 zu sehen sein.
Welchem der drei Preisträger dann durch den Bauherrn die Planung und Ausführung der Neubebauung übertragen wird, bleibt vorerst noch offen.