Bachhaus: Sonderführung «Bach und Luther»

Bach und Luther sind sich nie begegnet, jedoch verbinden sie eine Reihe lokaler, theologischer und musikalischer Zusammenhänge. Martin Luther besuchte von 1498 bis 1501 in Eisenach die gleiche Schule, in die Johann Sebastian Bach 200 Jahre später ging. Bachs Unterrichtstag begann täglich mit einem Hauptstück aus Luthers Katechismus. Luther predigte im April 1521 in der Eisenacher Georgenkirche. In dieser Kirche erhielt Bach am 23. März 1685 seine Taufe. Der noch heute in Gebrauch befindliche Taufstein von 1503 und die Kreuzigungsgruppe auf dem Altar waren für Luther und Bach gemeinsame Bezugspunkte.

Bachs theologische Bibliothek umfasste mehr als 80 Bände. Diese ca. sechs Regalmeter sind für einen Musiker, der über keine Universitätsausbildung verfügte, ein erstaunliches Volumen. Neben zwei Gesamtausgaben der Werke Luthers und verschiedenen Einzelausgaben besaß Bach eine dreibändige Luther-Bibel. Wie Eintragungen und Unterstreichungen belegen, hat er sich intensiv mit theologischen Thesen auseinandergesetzt.

Luthers Reformen und seine Musikanschauungen bildeten den Grundstein der evangelischen Kirchenmusik, die Bach mit seinen Kompositionen wesentlich bereicherte. Nicht selten unterzeichnete Bach seine Kompositionen mit «SDG» – Soli Deo Gloria (Allein Gott zur Ehre).

Da Bach- und Lutherstätten auf dem touristischen Markt meist die gleichen Zielgruppen haben, griff das Bachhaus Eisenach jetzt diese inhaltlichen und örtlichen Zusammenhänge auf. In enger Kooperation mit dem Verein «Wege zu Luther» wurde eine thematische Sonderführung «Bach und Luther» erarbeitet, die ab 1. Juli 2005 täglich im Bachhaus Eisenach als Gruppenangebot buchbar ist. Dabei erklingen während eines Musikvortrages von Bach bearbeitete Luther-Choräle, gespielt auf historischen Hausorgeln aus dem 18. Jahrhundert. Ergänzend gibt es im Bachhaus-Shop eine CD mit Musik zu Luther-Texten aus der Taufkirche Bachs.

Informationen http://www.bachhaus.de(hier) oder Telefon 03691-7934-0.

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