Bilanz Sinfonisches Wochenende

Gut 1.000 begeisterte Besucher*innen in sieben künstlerisch hochkarätigen und dabei heiter-besinnlichen Konzerten an vier Veranstaltungsorten konnte die Stadt Eisenach beim mittlerweile vierten Musikfest „Sinfonisches Wochenende“ begrüßen. Es fand auch in den vergangenen zwei Pandemiejahren durchgängig statt. Mit dem Festivalmotto „Belle Époque“ – die Zeit von etwa 1880 bis 1914 – wurde zudem die architektonisch prachtvolle Zeit um 1900 in Eisenach thematisiert. Dafür ist die denkmalgeschützte Wandelhalle ein schönes Beispiel.

„Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr wieder unser sinfonisches Wochenende feiern konnten. Musikalische Vielfalt tut Eisenach gut und sie bereichert unsere städtischen Kulturangebote“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Wolf. „Mein herzlicher Dank gilt in diesem Zusammenhang dem Stadtrat, der erneut die Haushaltsmittel für die Veranstaltung freigegeben hat.“

Barrierefrei
Das alljährliche Konzert der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach am Sonntagnachmittag (10. Juli) in der Wandelhalle war erneut der Publikumsmagnet des Festivals. Auf dem Programm standen bekannte Walzer- und Operettenmelodien, die den manchmal auch grauen Alltag auf beschwingte Weise vergessen ließen. Unter der musikalischen Leitung von Markus Huber und den ausdrucksstark interpretierten Arien der international renommierten spanischen Sopranistin Elisandra Melian, geboren auf Gran Canaria, wurde das Festivalmotte „Belle Époque“ einmal mehr deutlich hörbar.

Großen Wert legt der Fachdienst Kultur auf die Barrierefreiheit dieses Konzerts, für das ihm die Firma Hirschvogel 2020 ihren Preis für Barrierefreiheit verliehen hat. Alles ist hier ebenerdig, jeder Platz ist daher sehr gut erreichbar und die Stühle stehen mit viel Freiraum. „Auf Barrierefreiheit werden wir auch in Zukunft sehr achten. Zudem streben wir Kooperationen mit unseren karitativen Einrichtungen in Eisenach an, um weiter auch älteren, nicht mehr ganz mobilen Menschen hier ein Angebot machen zu können. Zudem ist das Musikhören die beste Medizin gegen Vergesslichkeit. Das bauen wir weiter aus“, denkt Dr. Achim Heidenreich, Fachdienstleiter Kultur, über weitere Anknüpfungspunkte in der Stadt nach. Auch das Sommerkonzert der Musikschule im angrenzenden Kartausgarten war als Wandelkonzert ein großer Publikumserfolg.

Spende für Ukraineflüchtlinge
Als „Konzert der Oberbürgermeisterin“ fand das Konzert in der Wandelhalle bei freiem Eintritt statt. Um eine Spende für Flüchtlinge vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine, die in Eisenachs ungarischer Partnerstadt Sárospatak betreut werden, wurde gebeten. Es kamen 580 Euro zusammen, mit denen das Leid der Kriegsflüchtlinge ein wenig gelindert werden soll. Die Stadt dankt dafür allen Spender*innen.

Kammermusik vom Feinsten
Am Bechstein-Flügel im  Rokokosaal und auch im neuen Veranstaltungsort des Festivals, der für Violinenmusik akustisch sehr gut geeigneten Annenkirche, erklang hochkarätige Kammermusik vor allem des 19. Jahrhunderts. Aber auch Bach durfte nicht fehlen und ein Ausblick auf das 20. Jahrhundert. Mit Alexei Kornienko (Klavier) und seiner Ehefrau Elena Denisova (Violine) – beide jetzt österreichische Staatsangehörige – sowie mit Vladimir Stoupel (Klavier) – jetzt französischer Staatsangehöriger – traten gleich drei in Moskau geborene und ausgebildete Künstler*innen auf, die erneut unter Beweis stellten, wie tiefgehend die russische Musikausbildung Künstlerpersönlichkeiten formt und sie im internationalen Wettbewerb bestehen lässt. Das Weimarer Klavierduo FourTe mit Eva-Maria Weinreich und Tomohito Nakaishi konnte mit Musik unter anderem von Franz Liszt diese pianistische Gesamtschau auf die Zeit um 1900 glanzvoll und mitreißend abrunden.

Im nächsten Jahr spielt das Sinfonische Wochenende zum fünften Mal auf. „Wir versuchen gerade Konzerte der wunderbaren Klangkörper von Bundeswehr und Polizei für das „Sinfonische Wochenende“ im nächsten Jahr als Benefizkonzerte zu gewinnen“, gibt Heidenreich einen Vorgeschmack auf das Jubiläumsjahr.

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