Der See ruft!

Noch träumt der Englische Garten ahnungslos in den Sonnenstrahlen und der See wirft sanfte Wellen an die Ufer. Aber das wird sich bald ändern. Die Gänse werden aufgeregt schnattern oder das Weite suchen. Spätestens, wenn das Floß zu Wasser gelassen wird und den Fährverkehr aufnimmt, werden die Massen wogen und die Becher kreisen.

An der «Reeling» der Bernhardstraße tanzen bereits jetzt schreiend bunte Buchstaben, die vom Kommenden künden: Das Sommerfest 2008 naht! Aus den offenen Luken des Theaterschiffes schallt die Vielzahl der Stimmen bereits weit über den See. Vom Chor sind mit Udo Jürgens’, «Ich war noch niemals in New York», bereits herrliche Kreuzfahrtabsichten zu vernehmen. Auch Hellas wird offenbar angesteuert, denn die Sanges-Emphore, «Griechischer Wein», fließt bereits berauschend durch die Kehlen. Auf die Kalorien wird dabei diesmal nicht geachtet, «Aber bitte mit Sahne» ist die lauthals herausgesungene Devise. Das deuten auch die Frachter der Landstraße an, die mit weit geöffneten Heckrampen täglich ihre kulinarische Ladung löschen, um den Hunger nach Piraten-Tellern, Seeräuber-Spießen und dem gefährlichen Küstennebel nachzukommen. Aber, «Jeder so, wie er mag», ist die Mannschaft um Chordirektor Sierd Quarré zu vernehmen.
Ohne Altersbeschränkung, denn, «Mit 66 Jahren» da fängt das Leben an. Und das große Surfen – auf dem Simulator – findet ja bekanntlich auf dem sicheren Land statt. Da sucht sich dann jeder die Welle, die er zu meistern im Stande ist und fährt mit etwas Glück und Geschick sogar noch einen Preis heraus. Oder er stürzt sich verjüngt und beflügelt mit «Come together» in die Fan-Woge der Beatles. Auch die nämlich ruft der See zu sich. Sie sprühen vor Energie, nennen sich die «Let it bees», um die schwärmenden Autogrammjäger abzuwehren, sind in fabelhafter Form, durchgehend weiblich (Felicitas Breest, Evelyn Fuchs, Dagmar Geppert, Eva Kammigan) und mit ihren Titeln, «All you need dis love», «I wanna hold your hand» und «She loves you» absolut verführerisch.

Sollten sie ein Stage-Diving riskieren, wird man die wohl nicht mehr loslassen. Oh, «Mr. Postman» säuselt es noch beim Gang in die Theater-Poststelle nach und der Puls klopft den Unruhezustand mit. Kein Wunder, dass die Teenies damals reihenweise in Ohnmacht gefallen sind. «Help!», man kann sich dem einfach nicht entziehen. Ernstzunehmende Konkurrenz für die Bandformationen, «Rest of Best», «Epilog», «Ham & Ex mit Conny Beck» und die Ehringsdorfer. Optisch wird aber auch die Laufstegkampagne des Theaterjugendclubs mit ihrer Trend-Fashion inspirierende Akzente setzen.
Und selbst zu den See-fernen Menschen der Umgebung wird mit dem rauschenden Feuerwerk noch eine herrliche Woge hinüberschwappen. Der See ruft und winkt.

Und noch gibt es Karten, ist von der «Brücke» zu vernehmen! – Termin: Samstag, den 12.07.08, 19.00 Uhr, im Englischen Garten am Theater