Ein weitere Mosaikstein in der Automobilausstellung fertiggestellt

Im Museum automobile welt eisenach wurde jetzt ein weiteres Element im Ausstellungsmodul „IFA-Zeit von 1952 bis 1965“ fertiggestellt. So wurde in der chronologischen Ausstellung zwischen dem EMW 340 aus dem Jahr 1952 und dem IFA F9 aus dem Jahr 1953 eine Motorenwand eingefügt, die die beiden unterschiedlichen Antriebsaggregate zeigt.

Die Übernahme des Eisenacher Automobilwerks in das Volkseigentum und der Beginn der IFA-F9 Fertigung stellt den stärksten Bruck in der hiesigen Automobilgeschichte dar, da ab diesem Zeitpunkt der Zweitaktmotor in Eisenach gefertigt wurde. Die Gegenüberstellung des Sechszylinder-Motors des EMW 340 und des viel kleineren F9 – Motors stellt anschaulich dar, warum die damals ungeliebte Übernahme des Zweitaktmotors aus Zwickau erfolgte. Die DDR sah im Wettbewerb mit der Bundesrepublik den Erfolg des dortigen Volkswagens und wollte mit einem kleinen, kostengünstigen Fahrzeug auch die Massenmotorisierung im Osten schaffen. Dazu waren die großen Fahrzeuge mit ihren Sechszylindermotoren aus der Vorkriegsära nicht geeignet.

Die jetzt geschaffene Gegenüberstellung der beiden Antriebsmotoren zeigt augenscheinlich, dass von dem größeren Motor auch auf die Herstellungskosten geschlossen werden konnte. Kostete doch ein Zweitaktmotor zur damaligen Zeit nur ein Drittel der Herstellungskosten des vorhergehenden Viertaktmotors. Dass dann allerdings der einst als Übergangsvariante gedachte Zweitaktmotor in Eisenach noch 35 Jahre in Serie blieb, ist eine Tragik der DDR-Geschichte.

Mit der Herstellung des Ausstellungselements mit diesen 2 Motoren ist die Umgestaltung des ersten Raums im Automobilmuseum an den Fensterfronten abgeschlossen und die Besucher können nun die vollständige Geschichte zu diesem Zeitraum selbsterklärend nachvollziehen. Die Finanzierung erfolgte aus Eigenmitteln und Rücklagen der Stiftung Automobile Welt Eisenach.

Anzeige