Eisenacher Ateliersbesuche: Zu Gast bei Marion Schmidt-Werthern

Kulturamtsleiter Dr. Achim Heidenreich besuchte jetzt die Eisenacher Künstlerin Marion Schmidt-Werthern. Heidenreich zeigte sich von der Vielfältigkeit und der künstlerischen Tiefe ihres Schaffens beeindruckt. Marion Schmidt-Werthern erläuterte neben ihren malerischen Arbeiten insbesondere das von ihr verwendete Hochdruckverfahren von Modeldruckpapieren aus dem 18. Jahrhundert. Die Künstlerin benutzt dafür ihre eigene Radierpresse. Dabei entstehen sogenannte Dominopapiere auf handgeschöpftem Büttenpapier. Die ornamentalen Bilder können ebenso als Tapete wie für das Ausschlagen von Alkoven usw. verwendet werden. Das Projekt verfolgt sie gemeinsam mit ihrer Tochter Nora Pfeiffer, die in Leipzig als Diplom-Restauratorin arbeitet. Einige der Dominopapiere überführt Schmidt-Werthern wieder in einen neuen kreativen Vorgang, indem sie sie fragmentiert und danach zeichnerisch und drucktechnisch bearbeitet. So entsteht nicht nur eine Reproduktion aus dem 18. Jahrhundert, sondern es entsteht auch neues Material für zeitgenössische Werke. „Das ist meine zeitgemäße Interpretation“, so Schmidt-Werthern. Damit möchte sie an der Ausstellung „Prunk und Pracht. Thüringer Schlösser und zeitgenössische Kunst im Dialog“ im April unter anderem in den Dornburger Schlössern teilnehmen. „Ich freue mich sehr, dass wir mit einer Künstlerin wie Frau Schmidt-Werthern dem im Kulturentwicklungkonzept dargelegten Handlungsvorschlag für Zeitgenossenschaft bereits entsprechen“, bestärkte Dr. Heidenreich die Künstlerin.

Dem Eisenacher Publikum und weit darüber hinaus ist Marion Schmidt-Werthern jedoch vor allem wegen ihrer fauvistischen Ölgemälde ein Begriff. Fauvismus ist eine Kunstrichtung, die durch einen expressiven Umgang mit der Malerei geprägt ist. Die Bewegung wurde von den französischen Künstlern Henri Matisse und André Derain mitbegründet. Satte Farbpaletten, dicke Pinselstriche und vereinfachte, oft abstrahierte Formen sind ihre Kennzeichen. „Ich bin besessen von Formen und Kontrasten. Daher ist jedes Bild von mir ein Prozess, dessen Ende ich nie absehen kann“, so Schmidt-Werthern.

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