Eisenacher Bachdokumente im Marstall

Rechtzeitig zur Eröffnung des 76. Bachfestes der Neuen Bachgesellschaft in Eisenach wurde der Marstall im Stadtschloss wieder zugänglich. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten im westlichen Schlossflügel kann dieser nun zu Ausstellungen genutzt werden.
Bis zum 2. September ist die Sonderausstellung: «…ob denn kein Bach mehr vorhanden» gezeigt. Zu sehen sind Autographen, Notenhandschriften, Drucke, Bilder und Sachzeugen aus Bachs Zeit. Sie dokumentieren das Leben der verschiedenen Vertreter der berühmten Musikerfamilie Bach. Ein Großteil der über 30 Originale wurden jetzt erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Diese werden für Wissenschaftler und interessierte Laien von Interesse sein.
Zu den Dokumenten gehören autographe Schriftstücke von Johann Ambrosius Bach, dem Vater Johann Sebastians Bachs. Präsentiert werden Schulmatrikel, die Bach als Schüler der Eisenacher Lateinschule ausweisen.
Bemerkenswert sind z.B. der Taufeintrag vom 23. März 1685, ein Gutachten Johann Bernhard Bachs über die Orgel der Waisenhauskirche sowie das Bewerbungsschrieben Johann Ernst Bachs um die Organistenstelle.
Weiter sind ein Schulheft des ältesten Sohnes von J. S. Bach, Wilhelm Friedemann Bach sowie ein autographes Musikstück «Aria Eberliniana» hervorzuheben.
Erstmals zu sehen ist ein Briefsiegel von Johann Jakob Bach und ein Porträt Wilhelm Friedrich Ernst Bachs. Es ist eine Kopie eines im 2. Weltkrieg verloren gegangenen Gemäldes.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche, das Stadtarchiv Eisenach das Bachhaus und das Thüringer Museum Eisenach stellten die Exponate für diese einmalige Sonderschau zur Verfügung. Die Konzeption der Ausstellung lag in den Händen des freien Musikwissenschaftlers Dr. Rainer Kaiser.
Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag von 10 – 17 Uhr geöffnet. Der Zugang erfolgt über dem Schloßhof.

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