Erbengemeinschaft übergibt Bild eines früheren Bürgermeisters an die Stadt Eisenach
Die Erbengemeinschaft des vormaligen Eisenacher Bürgermeister Carl Wilhelm Christian May hat heute, 25. Juni, ein Ölgemälde, das ihren Vorfahren zeigt, der Stadt Eisenach geschenkt. Namens der Erben übergab Sabine Brünig das Bild an die Oberbürgermeisterin, Katja Wolf, den hauptamtlichen Beigeordneten, Ingo Wachtmeister, und den Leiter des Thüringer Museums, Dr. Reinhold Brunner. In eben jenem Museum soll das Bild künftig gezeigt werden. „Es ist durchaus bewegend, das Bild eines Amtsvorgängers, der vor mehr als hundert Jahren die Geschicke der Stadt leitete, in den Händen zu halten“, freut sich die scheidende Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Sie dankte den Erben für das Vertrauen in die Stadt Eisenach, das sich in dieser Schenkung widerspeigelt. „Ich kenne das Bild seit meiner Geburt. Es wurde von der Großmutter an die Mutter weitergeben. Wir sind sieben Geschwister und waren uns alle einig, das Bild gehört einfach hierher“, erklärte Sabine Brünig bei der Übergabe. Dr. Brunner beschrieb die Schenkung „als einen wichtigen Baustein für eine künftige stadtgeschichtliche Ausstellung.“
Zum Leben von Carl Wilhelm Christian May
Carl Wilhelm Christian May wurde am 7. Mai 1777 in Kaltennordheim als Sohn eines Pfarrers geboren. Er besuchte die Internatsschule in Schleusingen und begann danach ein Jurastudium in Jena. Seine berufliche Laufbahn startete er als Advokat und Notar in Kaltenwestheim, bevor er eine Anstellung als Gerichtskommissar in Ruhla im Thüringer Wald erhielt. Später arbeitete er als Landschaftskassierer und dann als Landschaftsrat in der herzoglichen Verwaltung in Eisenach.
Im Jahr 1808 heiratete er Karoline Auguste Therese Vollrath aus Melborn, die Tochter eines Pfarrers. Das Paar bekam fünf Kinder: vier Söhne und eine Tochter. Ihr erster Sohn, August May, wurde in Ruhla geboren und später Amtsrichter in Eisenach. Seit 1810 war Carl Wilhelm Christian May Bürger der Stadt Eisenach. Ab 1822 arbeitete er als Mitarbeiter des damaligen Bürgermeisters Friedrich Günter Beyer. In einem aufwändigen Verfahren, basierend auf der Stadtordnung von 1813, wurde er 1832 zum Bürgermeister von Eisenach gewählt. May leitete die Stadt bis zu seinem Tod am 6. September 1846. Während seiner Amtszeit führte er die Stadt durch eine „ruhige, biedermeierliche Zeit“, die die Grundlage für die spätere rasante Entwicklung der Stadt legte.