Erfolgreiche Sonderausstellung verlängert
Lutherhaus Eisenach
Ausstellung zum kirchlichen ‚Entjudungsinstitut‘ auch 2024 zu sehen
Die Stiftung Lutherhaus Eisenach verlängert ihre aktuelle Sonderausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ‚Entjudungsinstitut‘ 1939–1945“ bis Ende 2024. Die kritische Schau über ein dunkles Kapitel der Kirchengeschichte wurde seit ihrer Eröffnung – trotz aller Einschränkungen durch die Corona-Pandemie – inzwischen von über 24.000 Gästen besucht. Die gleichnamige Begleitpublikation zur Ausstellung erlebte zugleich eine so hohe Nachfrage, dass sie inzwischen in dritter Auflage erschienen ist. Derzeit wird eine unbefristete Verlängerung der Ausstellung geprüft.
Angesichts der besorgniserregenden Zunahme antisemitischer Ansichten – auch in kirchlichen und akademischen Milieus – scheint unsere Sonderausstellung leider aktueller denn je zu sein, sagt Museumsdirektor Dr. Jochen Birkenmeier. Die bösartige Mischung aus Verschwörungsmythen, Judenhass und Pseudo-Wissenschaft zeigt im Falle des sogenannten Entjudungsinstituts beispielhaft, welche Folgen ideologische Verblendung und die Dämonisierung von Minderheiten haben können. In Zeiten wachsender Demokratieverachtung soll unsere Ausstellung deshalb weiterhin der Aufklärung und Mahnung dienen.
Über die Sonderausstellung „Erforschung und Beseitigung“
Seit 2019 zeigt die Stiftung Lutherhaus Eisenach auf einer Fläche von knapp 120 Quadratmetern die Hintergründe, die Arbeit und die Nachwirkungen des 1939 in Eisenach gegründeten „Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“. Im Rahmen museumspädagogischer Angebote können sich zudem Schüler- und Erwachsenengruppen unter anderem über die Wurzeln des kirchlichen Antisemitismus informieren und darüber diskutieren, wie man in der heutigen Zeit für Toleranz und Dialog einstehen kann. Bei weiteren Workshops können sich die Teilnehmer:innen in dreisprachiger Kalligraphie üben oder die Riten und Symbole des Judentums kennenlernen.