Ferienradio on Tour auf dem Inselsberg

Während die meisten jungen Leute die ersten Ferientage im Freibad verbracht haben, ging es für zehn Nachwuchsradiomacher hinauf auf den Großen Inselsberg. Auf 916 Meter Höhe fand in der Jugendherberge Großer Inselsberg das erste «Ferienradio on Tour» statt. Fünf Jungs und fünf Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren erforschten die spannende Frage: Wie kommt eigentlich das Signal vom Radiomikrofon über einen Sendemasten zu uns nach hause ins Küchenradio?

«Am Donnerstag, 1. Juli ging es los und wir sind zusammen vom Kleinen auf den Großen Inselsberg aufgestiegen», erzählt Nachwuchsmoderator Daniel Hörschelmann aus Stregda: «Nach gefühlten 15 km waren wir dann oben und konnten endlich mit dem Radio-Machen starten».
Unterstützt wurden die Radio-Kids von Medienpädagogin Franziska Klemm, Radiomacherin Anika Schäder und den Jugendherbergseltern Jens und Petra Schaal.

Am ersten Tag machten sich die Kids mit der Technik vertraut: Wie funktioniert das Mikrofon, was sollte man bei einem Interview beachten und wie wird geschnitten? Am zweiten Tag im Radiocamp besichtigten die Kids gemeinsam mit Martin Houdal von der Media-Broadcast den Funkturm auf dem Großen Inselsberg: «Da war jede Menge Technik zu bestaunen, wir haben viel übers Senden gelernt und die Aussicht vom Funkturm aus war einfach traumhaft» freut sich Alexander Scholz aus Stockhausen. Damit die technischen Zusammenhänge für den Radionachwuchs nicht zu kompliziert erschienen, erarbeitete die Radiogruppe ein verständliches Bild vom Senden:
«Richtfunk und Rundfunk kann man sich zum Beispiel wie eine Gießkanne vorstellen. Wenn das Signal vom Radio-Studio aus zum Funkturm gerichtet gesendet wird, nennt man das Richtfunk. Es sieht aus wie ein kompakter Wasserstrahl, der die Gießkanne verlässt. Vom Turm aus wird das Signal umgewandelt und in alle Richtungen ausgestrahlt. Man kann sich eine Gießkanne mit einem Sprüh-Gießaufsatz vorstellen – das Wasser dringt in alle Richtungen aus. Nach diesem Prinzip erreicht auch unser Signal die Endgeräte zu Hause, zum Beispiel das Radio von meinen Eltern», fasst Daniel noch mal für alle zusammen.

Anschließend besuchten drei Amateurfunker vom Ortsverband Meiningen die Radio-Crew. Steffen Groß mit dem Funkrufzeichen DG0OSK klärte bei einem Interview alles Wissenswerte zum Amateurfunken. Es klappte sogar eine echte Funkverbindung zu einem Kollegen, der gerade auf dem Schneekopf eine Veranstaltung vorbereitete: «Es war spannend, zu hören, dass die Jungs sogar schon nach Neuseeland gefunkt haben», berichtet Daniel Hörschelmann.

Gemeinsam mit den anderen Radio-Kids hat er die Interviews geschnitten und sendefertig gestaltet. Aber auch der Spaß kam an dem langen Radio-Wochenende nicht zu kurz. Gemeinsam wurde gewandert, gespielt und WM-Fußball geschaut. Eine richtige Abschlussfete gab es auch.

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Den krönenden Abschluss machte eine zweistündige Live-Radio-Show am Sonntagmorgen. Jugendherbergsvater Jens Schal berichtete als Freiluftstudio-Gast darüber, dass Teile der heutigen Herberge früher einmal auf der Wartburg in Eisenach gestanden hatten. Vor der Jugendherberge konnten Eltern und Interessierte hautnah miterleben, wie vier Moderatorenteams die Sendung gestalteten. «Es war eine tolle Erfahrung», schwärmt Nachwuchs-Moderator Alexander Scholz, «nächstes Jahr wäre ich gerne wieder mit dabei». Alle, die die Sendung verpasst haben, können sie am Freitag, 16. Juli 2010 zwischen 15 und 17 Uhr noch einmal hören – auf der Frequenz UKW 96,5 oder via Livestream auf www.wartburgradio.com.

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