Fußböden Wartburgschule: Sanierung beginnt diese Woche

Schule wird vorsorglich umziehen

„Wir haben die auf der Infoveranstaltung von Eltern, Schülern und Lehrern geäußerten Hinweise, den Unterricht in der Wartburgschule anders zu organisieren, aufgenommen“, sagt Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Sie hat gemeinsam mit der Verwaltung die gestrige Infoveranstaltung in der Wartburgschule ausgewertet. „Wir haben umgehend reagiert und schnell gehandelt. Die Schule wird umziehen“, so Katja Wolf.

Das bedeutet, dass Schule, Staatliches Schulamt und Stadtverwaltung jetzt konkret und schnellstmöglich planen, zu welchem Zeitpunkt der Auszug aus dem Gebäude erfolgen kann. Über die genauen zeitlichen Abläufe werden Stadtverwaltung und Schule sowohl Eltern als auch Schüler informieren: per Infobrief und bei Bedarf auf weiteren Informationsveranstaltungen. Bis dahin wird alles Organisatorische rund um den Umzug vorbereitet. „Einzig der Umzug bringt wieder Ruhe in den Schulablauf. Wir wollen für eine gute Lehr- und Lernatmosphäre sorgen“, sagt Katja Wolf.

Hintergrund sind unangenehme Gerüche, die in mehreren Räumen der Schule in der Wilhelm-Pieck-Straße aufgetreten sind. Um die Ursache herauszufinden, sind nach entsprechenden Hinweisen der Schule Luftmessungen vorgenommen worden. Hinzu kamen Untersuchungen der Fußbodenschichten. Die Messungen sind inzwischen auf insgesamt 16 Räume ausgedehnt worden. Das Ergebnis hat die Stadtspitze gestern Eltern, Schülern und Lehrern in der Wartburgschule vorgestellt.

„Dieses Messergebnis hat niemand voraussehen können“, sagt Katja Wolf. Zehn Räume überschreiten den Richtwert II im Hinblick auf die gemessene Konzentration von Naphthalin/Naphthalin-ähnlichen Stoffen in der Luft. Diese Räume sind sofort geschlossen worden. Fünf weitere Räume müssen verstärkt gelüftet werden. Bei den Richtwerten handelt es sich um Vorsorgewerte. Wird der Richtwert II überschritten, können gesundheitliche Beeinträchtigungen bei empfindlichen Personen aber nicht ausgeschlossen werden. „In dieser Frage gibt es keine Diskussion, der Schutz der Gesundheit geht vor“, betont Katja Wolf. Aus diesem Grund wird die Schule schnellstmöglich umziehen.

Bereits diese Woche beginnen die Sanierungsarbeiten. Angefangen wird mit dem Klassenraum 119 im Erdgeschoss der Schule. Dort wird zunächst der komplette Fußboden entfernt, anschließend werden die Luftwerte gemessen. Damit soll herausgefunden werden, ob der Fußboden für den unangenehmen Geruch auch tatsächlich verantwortlich ist. Sollten die Messwerte ergeben, dass kein Naphthalin vorhanden ist, geht es mit der Sanierung weiter. In einem nächsten Schritt wird ein neuer Fußboden eingebaut. Auch nach dieser Maßnahme finden Messungen statt. Geprüft werden muss, ob nach der Sanierung weiterhin Naphthalin oder Naphthalin-ähnliche Stoffe auftreten. Erst wenn dies ausgeschlossen ist, werden nachfolgend alle weiteren Fußböden in den jetzt gesperrten Räumen saniert. „Für die neuen Fußböden werden ausschließlich ökologische Baustoffe eingesetzt“, sagt Katja Wolf.

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Hinzu kommt, dass morgen die weiteren Luftmessungen in der Schule starten. Gemessen werden sämtliche Räume im Gebäude sowie der Flur. Diese Messungen finden vorsorglich statt, um die Luftwerte in allen Räumlichkeiten der Schule zu ermitteln.

Stadtverwaltung und Schulleitung bleiben weiterhin in engem Kontakt und werden alle erforderlichen Maßnahmen gemeinsam besprechen. Die Schulkonferenz wird, sobald neue Erkenntnisse vorliegen, ebenfalls alle Informationen erhalten. Eine weitere Infoveranstaltung wird rechtzeitig bekannt gegeben, sobald Details zum Umzug der Schule feststehen.

Das wissenschaftliche Gutachten zu den Messungen und Bohrungen können Eltern, Schüler und Lehrer jederzeit in der Schule und im städtischen Umweltamt (Markt 22, Raum 26 und Raum 28) einsehen. Das Gutachten ist auf der Internetseite der Wartburgschule eingestellt. Auf der städtischen Internetseite www.eisenach.de gibt es unter dem Menüpunkt „Wartburgschule“ ebenfalls alle Informationen rund um die Fußböden, inklusive Gutachten.

Zeitlicher Ablauf:
Bis ein derart komplexer Umzug inklusive aller organisatorischer Fragen vorbereitet ist, wird es etwas dauern. Realistisch ist, dass mit Beginn der Herbstferien (6. Oktober) der Umzug vonstatten gehen kann; gegebenenfalls kurz vor den Ferien.

Das Ergebnis der Luftmessungen wird der Verwaltung zirka Mitte Oktober vorliegen.

Die ersten Sanierungsmaßnahmen werden diese Woche starten. Bis insgesamt alle zehn Räume fertig sind und neue Fußböden haben, werden voraussichtlich mehrere Monate vergehen. Die neuen Böden müssen trocknen und ruhen. Die Stadtverwaltung geht daher davon aus, dass Lehrer und Schüler im zweiten Schulhalbjahr wieder in das Gebäude Wilhelm-Pieck-Straße einziehen können.

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