Geschichte kennen – Gegenwart begreifen – Zukunft gestalten

Neue Ausstellung spannt Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart

Am 27. Januar 2024 hielt der Sportmoderator Marcel Reif im Rahmen der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im deutschen Bundestag eine bewegende Rede. Er sprach in sehr emotionalen Worten über das Schicksal seiner Familie, über seine Großeltern, die von den Nazis ermordet wurden, über seinen Vater der den Holocaust überlebte; überlebte, weil er das Glück hatte, einen MENSCHEN zu treffen, der ihn rettete.

Aktuell hat dieses Thema angesichts zunehmender Tendenzen von Hass, Hetze, Fremden- und Judenfeindlichkeit, Rassismus, erstarkendem Rechtsextremismus und Antidemokratiebestrebungen leider an Brisanz gewonnen.

Als Mahnung „Nie wieder!“ und gegen latente Geschichtsvergessenheit nähert sich aktuell eine Ausstellung in der Foyer-Galerie der Wartburg-Sparkasse auf persönliche und behutsame Art und Weise dem Thema Juden im Nationalsozialismus, aber auch Widerstand und Menschlichkeit anhand des Menschen Emilie Schindler, der Frau von Oskar Schindler.

Anders als im vielfach oscarprämierten Hollywoodfilm „Schindlers Liste“ wird in der aktuellen Ausstellung der Anteil von Emilie Schindler an der Rettung der 1078 „Schindlerjuden“ in den Mittelpunkt gestellt und erfährt so eine angemessene Würdigung dieser herausragenden Frauenpersönlichkeit.

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Burkhard Durner, ehemaliger Lehrer am Dr. Sulzberger-Gymnasium Bad Salzungen, hat eine enge Freundin von Emilie Schindler kennengelernt. Von ihr hat er sehr viel über das Leben der Familie Schindler erfahren, das weit über das hinausgeht, was im Film thematisiert wird. Entstanden ist daraus eine Ausstellung.

In seiner Ausstellung mit 15 Tafeln und einem Audio-File über 17 Minuten veranschaulicht er die Geschichte, das Leben und die Verdienste von Emilie Schindler.

Die Ausstellung ist ab sofort bis zum 12. März 2024 in der Foyer-Galerie der Wartburg-Sparkasse, Markt 2, in Eisenach während der Öffnungszeiten der Sparkasse zu sehen. Mittels eines Smartphones ist sie über den Audio-File auch zusätzlich akustisch zu erleben.

Die Ausstellung betreibt nicht nur eine rückbesinnende Geschichtsbetrachtung, sondern wirft mehr denn je aktuelle Fragen an die Gegenwart auf: Welche Bedeutung hat Demokratie? Und was kann jeder Einzelne dazu beitragen, Demokratie zu leben und gegenseitiges Verständnis zu üben.

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