Geschichtliches über die Eisenacher Kirchen (2):
Georgenkirche

In der Wartburgstadt werden zum «Tag des offenen Denkmals» am 9. September die Kirchen in der Stadt im Mittelpunkt stehen. Das bundesweite Motto «Orte der Einkehr und des Gebets – Historische Sakralbauten» ermöglicht eine enge Verbindung zu dem in diesem Jahr gefeierten Elisabethjahr.
Neben den bekannten Kirchen der Stadt – Georgenkirche, Nikolaikirche, Annenkirche und Pfarrkirche St. Elisabeth werden auch die ehemalige Predigerkirche und die älteste Kapelle in Eisenach, die Clemenskapelle sowie mehrere Dorfkirchen der Ortsteile an diesem Tag geöffnet sein. Bei den vielfältigen Veranstaltungen wird stets die Geschichte der Kirchen einen zentralen Stellenwert einnehmen:

Georgenkirche
Die Georgenkirche ist die größte und wohl auch bekannteste Kirche Eisenachs. Sie steht an der Südseite des Marktplatzes. Sie ist über 800 Jahre alt und die Traukirche der Hl. Elisabeth. Der Thüringer Landgraf Ludwig III. ließ die Kirche von 1180 bis 1188 errichten. Später, um 1515, wurde sie zu einer spätgotischen Hallenkirche umgebaut.
Martin Luther predigte 1521 in der Georgenkirche auf seiner Rückreise von Worms. Im Zuge der Reformation und der Bauernkriege wurde sie verwüstet, jedoch 1554 bis 1561 als erste Kirche im protestantischen Sinn als lutherische Predigtkirche wiederaufgebaut.
Von 1665 bis 1797 wirkten hier Mitglieder der Familie Bach als Organisten. Am 23. März 1685 wurde Johann Sebastian Bach in der Kirche getauft.
Erst in den Jahren von 1898 bis 1902 erhielt die Georgenkirche ihre heutige Gestalt: Erst damals wurde die bis dahin turmlose Kirche mit einem 62 m hohen Turm (Einweihung 1902) ergänzt und das Portal mit Vorraum und Eingangshalle gestaltet.
1944 wurde die Georgenkirche schwer beschädigt und nach dem Krieg als erste größere Kirche in Thüringen wiederhergestellt. Das Kircheninnere wurde bis 1977 unter denkmalpflegerischer Leitung restauriert.
In den Jahren 2003-2004 wurden umfangreiche Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt: Die Fassaden der Kirche wurden saniert und nach restauratorischen Untersuchungen farblich nach historischem Vorbild gestaltet. Außerdem wurde das Dach der Georgenkirche mit Schiefer neu eingedeckt.

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