Goethe-Locke in Preller-Ausstellung

Anläßlich des 200. Geburtstags von Friedrich Preller d. Ä. am 25. April 2004 gibt eine Ausstellung des Thüringer Museums Einblick in das umfangreiche Werk des in Eisenach geborenen Künstlers. In der Ausstellung wird auch eine Haarlocke Goethes präsentiert, die Friedrich Preller von Goethes Schwiegertochter Ottilie als Dank erhielt. Preller wurde nach dem Tod Johann Wolfgang von Goethes als einziger Künstler autorisiert, den Dichter auf dem Totenbett zu malen
Die Haarlocke Goethes gelangte in den Besitz der Familie Rathgen, deren Nachfahren sie heute noch hüten. Seit 1998 befindet sie sich als Leihgabe in der Casa die Goethe in Rom. Der Besitzer der Locke, Herr Barhold C. Witte, hat diese dem Thüringer Museum für die Ausstellung zum 200. Geburtstag von Friedrich Preller d. Ä. zur Verfügung gestellt und wird am 24. April, 15 Uhr im Saal 13, Verwaltungsgebäude Markt 22 in Eisenach, eine Vortrag zu diesem Thema halten.
Friedrich Prellers klassizistische Anschauungen, seine Naturvorstellungen und seine Orientierung an den Landschaftsmalern Claude Lorrain und Jacob van Ruysdael gehen zurück auf seine engen Beziehungen zu Johann Wolfgang von Goethe. Dieser wurde in Weimar auf sein zeichnerisches Talent aufmerksam, zog ihn zu metereologischen Studien heran, verwendete sich für Preller beim Großherzog Carl August und unterstützte ihn Zeit seines Lebens. Besonders verbunden waren die beiden Männer dadurch, dass Goethes Sohn August 1830 in Rom in den Armen Prellers gestorben war.
Friedrich Preller gehörte zu den über 500 deutschen Künstlern, die in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts ihre Sehnsucht nach Italien, dem Land der großen Vorbilder wie Rafael, Tizian oder Michelangelo, stillten. Von Anbeginn konzentrierte sich Preller auf die Landschaftsmalerei, wobei ihn das Sabinergebirge in der Nähe Roms besonders faszinierte. Seinem großen Vorbild Joseph Anton Koch folgend favorisierte er die ideale heroische Landschaftsdarstellung in Komposition mit Staffagefiguren, die oftmals der griechischen Sagenwelt entlehnt sind. So begleitete ihn das Thema „Odyssee“ sein ganzes Leben.
Die Ausstellung kann bis zum 25. April dienstags bis sonntags von 12 Uhr bis 17 Uhr und donnerstags von 15 Uhr bis 20 Uhr im ehemaligen Marstall des Eisenacher Schlosses besichtigt werden.

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