Gregor Nöllen übernimmt die Rolle des Martin Luther beim Eisenacher „Lutherfest“ vom 4. bis 6. Mai 2018

An der Seite des ehemaligen Ensemblemitglieds des Eisenacher Landestheaters agiert der Schauspieler Sebastian Marcus Jeffré als Ablassprediger Johann Tetzel, Papst Leo X. und Johannes Bugenhagen

Buchstäblich im letzten Augenblick ist den Veranstaltern des Eisenacher „Lutherfests“ ein Coup gelungen, der dem am Wochenende beginnenden historischen Mittelalterspektakel noch einmal ein Sahnehäubchen aufsetzt: Mit dem Schauspieler Gregor Nöllen konnte ein langjähriger Wegbereiter des legendären „Lutherschauspiels“ für die Hauptrolle beim diesjährigen „Lutherzug“ gewonnen werden, so dass sich das frühere Ensemblemitglied des Eisenacher Landestheater dem Publikum noch einmal als Reformator präsentieren wird. Gregor Nöllen hatte bereits in den Inszenierungen des opulenten „Lutherschauspiels“ in den Jahren 2005 bis 2008 die Hauptrolle übernommen. An seiner Seite agiert mit Sebastian Marcus Jeffré ein erfahrener Schauspieler, der nicht nur Luthers Lehrer, sondern auch den Reformator Johannes Bugenhagen, den Ablassprediger Johann Tetzel sowie Papst Leo X. spielt. Eine absolute Newcomerin ist hingegen Josephine Reichstein. Die 14-jährige Schülerin des Martin-Luther-Gymnasiums wird Martin Luthers Ehefrau Katharina von Bora verkörpern. Das historische Mittelalterspektakel „Luther – Das Fest“ öffnet am Freitag, 4. Mai 2018, um 17 Uhr auf dem Festspielgelände Kreuzkirche unweit der alten Stadtmauer seine Pforten. Der „Lutherzug“ mit einer Vielzahl von Mitwirkenden ist sowohl am Samstagabend als auch am Sonntagnachmittag zu sehen, am Freitagabend steht der nicht minder sehenswerte „Pestzug“ auf dem Programm.

Der 1971 in Dienslaken geborene Gregor Nöllen studierte von 1992 bis 1995 in Berlin und war unter anderem am Mecklenburgischen Landestheater Parchim, dem Theater in Erfurt und dem Landestheater Eisenach engagiert. Bei den „Lutherfest“-Inszenierungen „Luther – Das Schauspiel“ und „Tintenfass und Rosenwunder – Martin träumt Elisabeth“ zwischen 2005 und 2008 begeisterte er tausende Zuschauer als Martin Luther. Zudem wirkt er in diesem Jahr bei den „Rosenberg Festspielen“ in Kronach mit. In seiner mehr als 25-jährigen Laufbahn als Schauspieler agierte Gregor Nöllen unter anderem in Heinrich von Kleists „Amphitryon“, William Shakespeares „Romeo und Julia“, Dale Wassermans „Einer flog über das Kuckucksnest“ oder Johann Wolfgang von Goethes „Urfaust“. In der Wartburgstadt war Gregor Nöllen unter anderem in den Inszenierungen „Spieltrieb“, „Amadeus“, „Im weißen Rössl“ oder der „Mittsommernachts-Sexkomödie“ zu sehen. Mit der erneuten Übernahme des Martin Luther beim historischen Mittelalterspektakel „Luther – Das Fest“ kehrt Gregor Nöllen sehr zur Freude von Lutherverein e.V. und Veranstaltungsagentur „Sündenfrei“ nun für zwei Aufführungen nach Eisenach zurück.

Sebastian Marcus Jeffré stammt aus Aachen und studierte zunächst Kultur- und Sozialanthropologie, Anglistik und Soziologie an der Westfälischen Wilhems-Universität Münster, bevor er von 2012 bis 2016 an der an der Theaterschule für Schauspiel und Regie in Aachen ein Schauspielstudium absolvierte. Derzeit als festes Ensemblemitglied im Münchner Theater für Kinder engagiert, war Sebastian Marcus Jeffré unter anderem bei drei „Eisenacht“-Inszenierungen am Landestheater zu sehen.

Vor zwei Jahren ins Programm des „Lutherfests“ gehoben, beleuchtet der „Lutherzug“ wichtige Stationen im Leben des Reformators, der in seiner „lieben Stadt“ Eisenach nicht nur einige Jahre der Schulzeit verbrachte, sondern nach seiner fingierten Gefangennahme auf der Wartburg als Junker Jörg die Bibel übersetzte und damit unter anderem den Grundstein für eine gemeinsame deutsche Schriftsprache legte. Die Prozession der Mitwirkenden bewegt sich zunächst zu Fuß oder auf mittelalterlichen Gefährten über das gesamte Festspielgelände zur großen Bühne, auf der die Inszenierung dann ihren Höhepunkt erreicht.

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Neu im Programm ist der „Altschulunterricht“ am Martin-Luther-Gymnasium, das erstmals in die Ausgestaltung des „Lutherfests“ einbezogen wurde. Auf originalgetreu nachgebauten Schulbänken aus dem Mittelalter, die noch vor kurzem in der Bad Hersfelder „Name der Rose“-Inszenierung genutzt wurden, können Kinder und Erwachse am Samstag und Sonntag eine Unterrichtsstunde des späten 15. Jahrhunderts miterleben und sich einen Eindruck von den Jugendjahren Martin Luthers verschaffen. Für die Ausgestaltung des Altschulunterrichts konnte der Lutherverein e.V. erneut das Eisenacher Lutherhaus als Partner gewinnen, mit dem er bereits seit etlichen Jahren eng zusammenarbeitet.

Erstmals wird das „Lutherfest“ am ersten Maiwochenende abgehalten, um damit an die Entführung des Reformator am 4. Mai 1521 auf die Wartburg zu erinnern. Das unterhaltsame Programm mit drei Bühnen zwischen Altem Friedhof und Martin-Luther-Gymnasium umfasst neben hochkarätigen musikalischen Darbietungen auch Gaukelei, verschiedene Schauspieleinlagen und Mitmach-Aktionen wie besagten „Altschulunterricht“. Zu den Glanzpunkten des dreitägigen Mittelalterfestes zählen neben den Auftritten der Berliner Mittelalter-Rockband „Tanzwut“ sowie von „The Sandsacks“, „Horch“ oder „Satolstelamanderfanz“ auch die Hochseildarbietungen von Walter von Heide, das „Theatrum Diaboli“ oder die Kämpfe der Ritter mit dem Schwert. Traditionsgemäß umrahmt ein mittelalterlicher Markt mit etwa fünfzig Ständen das Geschehen.

Für das historische Mittelalterspektakel „Luther – Das Fest“ sind zwei Eingänge vorgesehen. Der eine Eingang befindet sich am Predigerkloster als Zugang zum Martin-Luther-Gymnasium, der zweite unmittelbar hinter dem „Storchenturm“. Aufgrund der Neuausrichtung des Festspielgeländes, das neben Kreuzkirche, Altem Friedhof und Schlossberg um das Martin-Luther-Gymnasium erweitert wurde, halten sich die Beeinträchtigungen für den Straßenverkehr in engen Grenzen. So bleibt der Parkplatz Schiffplatz vor dem „Ringhotel Lutherhotel Eisenacher Hof“ in der Katharinenstraße an allen drei Tagen komplett nutzbar. Straßensperrungen gibt es überhaupt nicht, nur der Parkplatz vor dem Martin-Luther-Gymnasium wird gesperrt, ebenso das Rondell am Schlossberg.

Die Eintrittspreise für das Eisenacher „Lutherfest“ vom 4. bis 6. Mai 2018 belaufen sich auf 8,00 für eine Tageskarte für Erwachsene. Kinder zahlen die Hälfte, historisch gewandete Gäste sind mit 6,00 Euro dabei. Dauerkarten für alle drei Tage schlagen mit 15,00 Euro für Erwachsene, 7,00 Euro für Kinder und 10,00 Euro für historisch gekleidete Besucher zu Buche. Familien zahlen nur für das erste Kind, für alle weiteren Kinder und für Kinder im Vorschulalter ist der Eintritt frei.

Öffnungszeiten:
Freitag, 4. Mai: 17:00 bis 23:00 Uhr
Samstag, 5. Mai: 11:00 bis 24:00 Uhr
Sonntag, 6. Mai: 11:00 bis 19:00 Uhr

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