Historische „Schwan-Apotheke“ im Museum

Thüringer Museum hat seit dem Werrataltag eine neue Attraktion. Die historische „Schwan-Apotheke“ ist jetzt wieder für die Besucher zugänglich.
Sie wird von nun an in einem frisch sanierten Raum in der 1. Etage des Schlosses dauerhaft gezeigt.
Die „Schwan“-Apotheke aus Berka/Werra mit ihrer vorwiegend aus der Barockzeit stammenden Holzeinrichtung vermittelt mit Mörsern, Reibschalen, Waagen und Arbeitsgeräten aus dem Laboratorium und der Offizin ein anschauliches Bild aus dem damaligen Apotheker-Wesen.

Zu ihrer Geschichte: Am 15. März 1735 erteilte Herzog Heinrich von Sachsen dem Apotheker Johann Böhm aus Rothenburg a.d. Fulda das Privileg, als Apotheker in Berka an der Werra tätig zu sein.
Über drei Generationen hinweg blieb die Apotheke in Familienbesitz. 1819 vermachte dann Georg Christoph Böhm seinem Provisor (das ist eine veraltete Bezeichnung für einen nichtselbstständigen Apotheker mit Staatsprüfung) Wilhelm Christoph Konstantin Göring die „Apothekengerechtigkeit“ als Geschenk. Nach der Übernahme der Apotheke durch A.C.A. Göring im Jahre 1892 wurde sie in ein anderes Haus verlegt, in dem früher das Gasthaus „Zum Schwan“ residierte. Deshalb erhielt sie die Bezeichnung „Schwan- Apotheke“.

Durch eine Schenkung der Familie Göring kam die Apothekeneinrichtung in den Besitz des Thüringer Museums. Sie bildete den Grundstock einer pharmaziegeschichtlichen Sammlung. Zu Ostern 1932 wurde die „Museumsapotheke erstmals in den Räumen des Stadtschlosses der Öffentlichkeit gezeigt. U. Nicolai nannte in einem Aufsatz in der Eisenacher Tagespost von 1932 die Apotheke ein „Glanzstück des Museums“.
Nach der Wende wurde die Apotheke abgebaut und restauriert. Wegen der umfassenden Sanierung des Stadtschlosses wurde sie dann in der Predigerkirche aufgebaut, war dort aber nur auf Anfrage und zu einzelnen Veranstaltungen zu besichtigen. Jetzt hat die Apotheke wieder einen festen Platz im Stadtschloss.
Neben der Apothekeneinrichtung sind auch Überreste wie Türen, Steine u.a. des einstigen Hauses zu sehen. Dieses wurde jüngst in Berka/Werra abgerissen.

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